5.4.17

Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg

Vorbildhafte Sanierungen ausgezeichnet

(shb) Die privaten Eigentümer von fünf erneuerten historischen Gebäuden werden mit dem Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg ausgezeichnet. Mit der alle zwei Jahre vergebenen Anerkennung würdigen die Auslober – der Schwäbische Heimatbund und der Landesverein Badische Heimat – den Vorbildcharakter der Eigentümer.

 „Der Schutz und die Pflege von Denkmalen haben in Baden-Württemberg Verfassungsrang. Dieser Auftrag verpflichtet das Land und die Gemeinden. Im Bereich der Baukunst gibt es rund 90.000 Kulturdenkmale im Land. Wir nehmen damit einen Spitzenplatz in Deutschland ein“, so Staatssekretärin Katrin Schütz vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg in ihrer Festansprache. „Der Auftrag der Landesverfassung könnte aber ohne das enorme ehrenamtliche Engagement von Bürgerinnen und Bürgern in Heimatverbänden und Bürgerinitiativen, rein privat oder in Verbindung mit einer beruflichen Tätigkeit, nicht erfüllt werden. Den vielen engagierten Akteuren gilt daher mein Dank und meine Anerkennung“, so Schütz weiter.

Ehemaliger Bahnwasserturm in Heidelberg
Ehemaliger Bahnwasserturm in Heidelberg. Foto: © Ulrich Gräf

Mit dem bereits zum 34. Mal vergebenen und mit jeweils 5.000 Euro dotierten Preis, der unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann steht, wurden die Eigentümer eines bis ins Mittelalter zurückgehenden Hauses in Konstanz, eines über 400 Jahre alten Schwarzwaldhofs in Schönwald, des Geburtshauses Uhlands in Tübingen, eines Bahnwasserturms in Heidelberg und einer 50er-Jahre-Tankstelle in Tettnang ausgezeichnet. Auch die beteiligten Architekten erhielten eine Anerkennung.

Stadthaus in Konstanz, geht bis ins MIttelalter zurückLeuchttürme in der Denkmallandschaft

„Die ausgezeichneten Objekte zeigen beispielhaft die Vielfalt und den Reichtum der Denkmallandschaft in Baden-Württemberg“, sagte Josef Kreuzberger, Vorsitzender des Schwäbischen Heimatbundes, in seiner Begrüßung. „Doch nur die denkmalgerechte Sanierung mit dem Ziel der dauerhaften Nutzung stellt die Bewahrung des baulichen Erbes für die Zukunft sicher“, so Kreuzberger vor rund 280 Gästen in Tübingen. Die Preisträger nannte er „Vorbilder für unsere Bürgergesellschaft, die einen Preis wie diesen redlich verdient haben“.

Der hochrangig besetzten Jury unter dem Vorsitz von Dr. Gerhard Kabierske, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau in Karlsruhe, war bei der Auswahl der Preisträger besonders die Einbindung neuer Nutzungen sowie die Verbindung der historischen Bausubstanz mit angemessenen, zeitgemäßen architektonischen Stilelementen wichtig.

Der Vostandsvorsitzende der Wüstenrot Stiftung, Joachim E. Schielke, zeigte sich besonders erfreut darüber, dass zwei Bauten aus dem 20. Jahrhundert ausgezeichnet wurden.

Nachahmer gesucht

Dass das Engagement der Preisträger ausstrahlt auf weitere Eigentümer historischer Bauten im Land und solche die es werden wollen, wünschte sich Dr. Volker Kronemayer, stellvertretender Vorsitzender des Landesvereins Badische Heimat. Zwar seien die über 80 Bewerbungen für den alle zwei Jahre ausgelobten Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg ein ermutigendes Zeichen, angesichts der vielen tausend erhaltenswürdigen Gebäude im Land sei Nachahmung ausdrücklich willkommen, so Kronemayer. Ausführliche Informationen zu den ausgezeichneten Objekten und zu allen bisherigen Preisträgern finden sich im Internet unter www.denkmalschutzpreis.de.

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