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31.3.17

Duncan Hardy erhält den Johann-Daniel-Schöpflin-Preis 2017

(labw) Der Förderverein des Generallandesarchivs Karlsruhe e.V. verleiht Dr. Duncan Hardy den Johann-Daniel-Schöpflin-Preis 2017. Hardy erhält die Auszeichnung in einer öffentlichen Feierstunde am Donnerstag, den 6. April 2017, um 19 Uhr für seine Oxforder Dissertation „Associative political culture in the Holy Roman Empire: the Upper Rhine, ca. 1350-1500“. Damit wird der Preis erstmals einer fremdsprachigen Arbeit zuerkannt. Eine weitere Neuheit ist, dass zusätzlich ein Förderpreis vergeben wird.

Johann Daniel Schöpflin-Preis 2017Duncan Hardy beschäftigt sich in seiner Studie mit einer Kernfrage der deutschen Geschichtsforschung: Was war das Heilige Römische Reich, wie funktionierte es, was hielt es zusammen? Exemplarisch wendet er sich dem herrschaftlich zersplitterten Oberrheingebiet im Spätmittelalter zu und zeigt, wie sehr die politischen Akteure durch gemeinsame Rituale, Schiedsverfahren, Kriegs- und Herrschaftsstrategien vernetzt waren. Hardy kennzeichnet das Heilige Römische Reich, oder wenigstens dessen Kerngebiete, als ein Gemeinwesen verflochtener Eliten, die im Rahmen einer assoziativen4 politischen Kultur interagierten. Duncan Hardy wird die Ergebnisse seiner Arbeit in einem öffentlichen Vortrag bei der Preisübergabe vorstellen.

Dr. Duncan Hardy, geboren 1988, studierte mittelalterliche und neuere Geschichte in Oxford. Ab Sommer 2017 wird er als Juniorprofessor für spätmittelalterliche und ffühneuzeitliche Geschichte an der Universität Central Florida (USA) tätig sein.

Mit der Zuerkennung eines außerordentlichen Förderpreises reagiert der Förderverein auf die knappe Entscheidung über die Preisvergabe. Ausgezeichnet wird die Zweitplatzierte, Vanessa Hilss, für ihre Studie „Der bundesdeutsche Umgang mit der nationalsozialistischen Verfolgung von Sinti und Roma nach 1945“ (Heidelberg 2016). Obgleich Sinti und Roma aus Gründen der „Rasse“ verfolgt wurden, wurde nach 1945 die Verfolgung oft auf deren vermeintlich „asoziale Haltung“ zurückgeführt. Hilss untersucht die Kontinuitäten, die mit der Diskriminierung der Sinti und Roma einhergingen, und analysiert Einzelschicksale unter der Fragestellung, mit welchen Begründungen Wiedergutmachungsanträge beschieden wurden, inwiefern Polizei und Rechtsprechung Einfluss nahmen und welche Entwicklungen in der Entschädigungspraxis zu verzeichnen waren.

Vanessa Hilss, Jahrgang 1992, Studium der Geschichte und Germanistik in Heidelberg, ist seit September 2016 studentische Hilfskraft beim Projekt "Geschichte der Landesministerien in Baden und Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus“.

Generallandesarchiv Karlsruhe, Nördliche Hildapromenade 3, 76133 Karlsruhe
Donnerstag, 6. April 2017, 19 Uhr
Kontakt: Dr. Peter Exner, Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe, Nördliche Hildapromenade 3, 76133 Karlsruhe, Tel.: 0721/926-2287, Mail: peter.exner@la-bw.de

 
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