30.10.17

Erste Wege in die Zukunft: Ertragreiches Symposium in Mannheim

(ssg) Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, mit 3,8 Millionen Gästen in 60 Monumenten im Jahr 2016 die größte Institution im Bereich des Kulturtourismus in Südwestdeutschland, haben nach dem Weg in die Zukunft gefragt: Im 30. Jahr ihres Bestehens haben die Staatlichen Schlösser und Gärten zu einem Symposium nach Schloss Mannheim eingeladen. Die gut besuchte Veranstaltung im inspirierenden Rahmen erwies sich als fruchtbar und zukunftsweisend: Neue Pläne und weitere Projekte sind entstanden.

Kulturerbe für künftige Generationen übersetzen
Wenn heute noch das kulturelle Erbe ein Wert ist, der weitgehend unangezweifelt gilt, dann ist das keine Garantie für die Zukunft: Wie kann man die kulturellen Werte so erschließen, dass sie auch für künftige Generationen ihre Relevanz bewahren? Aus dieser Grundfrage entwickelten die Staatlichen Schlösser und Gärten die Agenda für ihr erstes Symposium, das unter den Titel „Kulturerbe über-setzen“ gestellt wurde. Die Staatlichen Schlösser und Gärten, die die gebauten Zeugen dieses Kulturerbes betreuen, stehen in der Situation einer Veränderung, die gekennzeichnet ist durch Schlagworte wie demographischer Wandel, veränderte Freizeit- und Konsumgewohnheiten und neue Kommunikationswege. Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg erläutert die Ziele: „Diese Herausforderungen müssen von der Kulturvermittlung konsequenter als bisher angenommen und bewältigt werden müssen.“

Teilnehmer des Symposiums "Kulturerbe übersetzen" im Rittersaal des Mannheimer Schlosses
Teilnehmer des Symposiums "Kulturerbe übersetzen" im Rittersaal des Mannheimer Schlosses. Foto: ssg

Neue Gesprächsansätze erweisen sich als fruchtbar
Um die neuen Wege der Übersetzung des Kulturerbes zu sondieren, wählten die Staatlichen Schlösser und Gärten ungewöhnliche Methoden: So war etwa der Standup-Comedian Abdelkarim zu einem Beitrag eingeladen. Eine Schulklasse des Mannheimer Elisabeth-Gymnasiums hatte sich im Vorfeld im Rahmen eines Projektes der Technischen Universität Dortmund den Schwetzinger Schlossgarten angeeignet und sprach nun vor dem versammelten Auditorium von ihren Erfahrungen. Die neuen Ansätze funktionierten und führten zu einem fruchtbaren Dialog der Kulturen und der Generationen. Den Eröffnungsvortrag hielt der politische Analyst und Bestsellerautor Asfa-Wossen Asserate, er sprach über die Relevanz des kulturellen Erbes. Der renommierte islamische Theologe und Religionsphilosoph Ahmad Milad Karimi deklinierte den Begriff des Übersetzens.

Gespräch und Projekte mit Fortsetzung
Der Kunstwissenschaftler Daniel Hornuff erläuterte die Zweiseitigkeit des Erbens von der gebenden wie der annehmenden Seite und es zeigte sich: Im Rittersaal des Mannheimer Schlosses war die ungewöhnliche Situation, dass Erben und Vererbende gemeinsam diskutierten. Aus der fruchtbaren Gesprächssituation des Symposiums entstanden gemeinsame Projekte, etwa zwischen dem Mannheimer Elisabeth-Gymnasium, der TU Dortmund und den Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Die positiven Ergebnisse bestätigten den eingeschlagenen Weg: Dem Mannheimer Symposium sollen weitere Zukunftswerkstätten der Staatlichen Schlösser und Gärten folgen.

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