6.8.18

Finanzministerin besucht Burgen in der Region Baden-Baden

„Ich möchte neben den kulturellen auch auf die Naturschönheiten aufmerksam machen.“

(fm_bw) Finanzministerin Edith Sitzmann besuchte am Donnerstag vergangener Woche die Burgen in der Region Baden-Baden. Den Anfang der Reihe machte das Alte Schloss Hohenbaden, am Mittag folgte die Burgruine Alt-Eberstein und zum Abschluss die Besichtigung der Yburg, die alle von der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG) verwaltet werden. Mit ihrer Lage auf den Anhöhen am Rand des Schwarzwaldes und mit ihrer grandiosen Aussicht sind die Burgen wichtige Ziele des Kulturtourismus – für die Region, aber auch mit Wirkung weit darüber hinaus.

„Kultur und Geschichte schaffen Wurzeln und tragen damit entscheidend zur Verbundenheit der Menschen mit ihrer Heimat bei. Diese große landesgeschichtliche Relevanz der Burgen in der Region Baden-Baden ist bis in die Gegenwart hinein spürbar “, sagte die Finanzministerin. „Neben der geschichtlichen Bedeutung ist aber auch die ökologische Vielfalt an allen drei Standorten besonders erwähnenswert. Daher möchte ich mit meinem Besuch neben den kulturellen auch auf die Naturschönheiten aufmerksam machen.“

Burgruine Hohenbaden, PalasBurgruine Yburg Burgruine Hohenbaden, Palas

Unten: Burgruine Yburg

So liegt das Alte Schloss Hohenbaden innerhalb des Schutzgebiets nach der EU-Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie „Wälder und Wiesen um Baden-Baden“. Alter Baumbestand zeichnet den Wald in der Umgebung aus. Auch die Burgruine Alt-Eberstein wartet mit einem circa 120 Jahre alten Baumbestand auf, an der Yburg stehen unter anderem vier Linden, die circa 170 Jahre alt sind. Diese Naturräume bieten vielfältigen Lebensraum für viele Tierarten und zeichnen gleichzeitig die Burgruinen als Ausflugsziele mitten in der Natur aus. In das Naturerbe des Landes wird, wie auch in die Denkmale, regelmäßig investiert. Zur Naturschutzstrategie gehören beispielsweise so genannte naturschutzwichtige Flächen, die vom Land erworben werden und für die in den Jahren 2018 und 2019 rund 2 Millionen Euro bereit stehen. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt geleistet und das Land nimmt seine Vorbildfunktion als größter öffentlicher Immobilienbesitzer wahr.

Gemeinsam bildeten die Burgen Hohenbaden, Alt-Eberstein und Yburg einst den mittelalterlichen Festungskranz, der das Territorium der Markgrafschaft Baden nach Süden hin absicherte.

Die Burg Hohenbaden, nördlich von Baden-Baden, war das mittelalterliche Stammschloss und zugleich Namensgeber der Markgrafschaft Baden. Bis zur Verlegung des Hofes in das Neue Schloss in Baden-Baden im Jahr 1479 war hier die Hauptresidenz der Markgrafen; nach einem Brand 1599 wurde die Burg nicht wiederaufgebaut und verfiel. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg bieten regelmäßig Sonderführungen in der Burganlage an.

Die Burg Alt-Eberstein auf dem 487 m hohen Bergsporn überblickt und beherrscht seit dem Mittelalter als weithin sichtbare Landmarke den Übergang vom Nordschwarzwald in die oberrheinische Tiefebene. In den 1280er Jahren fiel die Burg an den Badener Markgrafen Rudolf (1243–1288). Für die Markgrafen als nachfolgende Besitzer sind im 14. Jahrhundert häufige Aufenthalte bezeugt und es fanden weitere Ausbaumaßnahmen statt. In diese Zeit fällt auch die Nutzung der Burg als Archiv und Witwensitz. Im 16. Jahrhundert wurde die Burg schließlich dem Verfall preisgegeben und als Steinbruch genutzt; bereits um 1800 setzten im Sinne einer modernen Denkmalpflege erste konservatorische Erhaltungsmaßnahmen ein. Erhalten sind Teile der um 1100 entstandenen Kernburg mit dem 18 m hohen Bergfried sowie die megalithische Schildmauer aus Porphyrblöcken. Heute bewirtet das Restaurant Burg Alt-Eberstein auf der Burg Gäste.

Die Burgruine Yburg auf dem 515 m hohen Yberg gehörte zu den bedeutendsten Höhenburgen des Markgrafen von Baden. Die Burg wurde vermutlich im späten 12. oder frühen 13. Jahrhundert errichtet. In Folge der Bauernkriege 1525 wurde die Anlage stark zerstört. Markgraf Eduard Fortunat ließ im Jahr 1594 ein Alchemisten-Labor in einem Kellergewölbe einrichten; Anfang des 17. Jahrhunderts erfolgten größere Instandsetzungsarbeiten der Befestigungen. Die exponierte Lage führte dazu, dass sie 1689 von französischen Truppen geschleift wurde. Im westlichen Teil des Burgareals erhebt sich der 20 m hohe Bergfried, der heute als Aussichtsturm dient. An der Stelle des ehemaligen Palas steht heute die Gaststätte mit dem Restaurant Yburg; beliebt ist die Außenterrasse des Restaurants, die einen eindrucksvollen Blick in die Rheinebene bietet. Die Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg bieten Sonderführungen auf der Yburg an.

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