4.1.18

Infoflyer zum Comburger Hertwig-Leuchter

(rps) Es ist nur ein Info-Flyer, der jetzt gedruckt vorliegt, aber das Objekt, das er vorstellt, ist eines der bedeutendsten in Deutschland. Es ist der Hertwig-Leuchter, ein so genannter Rad-Leuchter in der ehemaligen Klosterkirche Groß-Comburg bei Schwäbisch Hall, vom Anfang des 12. Jahrhunderts. Er zählt neben dem Azelin- und Hezilo-Leuchter im Hildesheimer Dom sowie dem Barbarossa-Leuchter im Aachener Dom zu den insgesamt vier noch erhaltenen romanischen Radleuchtern in Deutschland. Zusammen mit dem Antependium und drei kleinen Altarleuchtern gehört er zur frühromanischen Ausstattung der St. Nikolauskirche.

Im Rahmen einer Diplomarbeit des Studienganges Restaurierung archäologischer, ethnologischer und kunsthandwerklicher Objekte an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart wurde der Hertwig-Leuchter ausführlich untersucht und dokumentiert.

Der Leuchter hat einen Umfang von ca. 16 Meter und einen Durchmesser von ca. 5 m. Er besteht aus zwei geschmiedeten Eisenreifen, auf die Bronzeplatten mit sogenannten Rödeldrähten montiert sind. Zwischen diesen Platten, auf denen die Kerzenhalter befestigt sind, befinden sich die Türme des himmlischen Jerusalems. Auf diesen Platten befinden sich jeweils mittig Medaillons. In der Mitte eines jeden Medaillons ist eine Apostelfigur angebracht. Auf der Außenseite verläuft auf zwei übereinander liegenden Bändern je ein Schriftband. Die Türme sind alternierend rund, und viereckig kombiniert ausgebildet. In den Nischen der Türme sind aus Blech getriebene Darstellungen von Rittern zu sehen.

Der Leuchter blieb sowohl bei der Barockisierung der Kirche 1706-15 als auch bei der Säkularisation 1803 am Ort, verlor bei dieser Gelegenheit jedoch seine silbernenTeile.

Zur Weihnachts-, Silvester- und Oster-Messe wird er herabgelassen und fachgerecht mit Kerzen bestückt. Sein Licht ist dann das einzige, das die ganze Kirche erhellt.

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