27.2.18

Die 24. Europäischen Kulturtage in Karlsruhe im Zeichen der Gleichstellung

Karlsruhe – „Residenz des Rechts“

(piko) Für die einen ist Gleichberechtigung und Gleichstellung eine Selbstverständlichkeit, für die anderen eine unerfüllte Forderung. Das Ringen um Recht, Freiheit, Gleichheit und neue Formen des Zusammenlebens sind Motor für Umbrüche und Aufbrüche in der Gesellschaft. Als „Residenz des Rechts“ ist Karlsruhe untrennbar mit den heutigen, rechtlichen Auseinandersetzungen verbunden. Vor diesem Hintergrund werfen verschiedene Akteure der Karlsruher Kulturszene im Rahmen der 24. Europäischen Kulturtage vom 20. April bis zum 5. Mai 2018 einen vielfältigen und künstlerischen Blick auf das Thema. So erleben Interessierte bei thematischen Stadtrundgängen die Geschichten der Um- und Aufbrüche in Karlsruhe und Europa. Internationale Theaterkollektive präsentieren ihre Interpretationen von Umsturz und Recht auf den Bühnen des Staatstheaters und Besucher beschäftigen sich in der interaktiven Ausstellung im Badischen Landesmuseum mit den wichtigsten Fragestellungen zu Revolutionen der Vergangenheit und Gegenwart.

Links: Jan Linders, Peter Spuhler, Dr. Susanne Asche, Wolfram Jäger (v.l.n.r.) © Roland Fränkle, Stadt Karlsruhe. Rechts: Platz der Grundrechte © KTG Karlsruhe Tourismus GmbH Fotograf: Fabry

Recht in Theater, Musik & Co.

Bereits zum 24. Mal betrachten das Kulturamt der Stadt Karlsruhe und das Badische Staatstheater in Zusammenarbeit mit Kulturschaffenden die kulturelle Vielfalt in Europa aus verschiedenen Perspektiven. Die Europäischen Kulturtage Karlsruhe greifen dabei gesellschaftspolitische Fragen auf und fördern den nachhaltigen Kulturaustausch der europäischen Nationen. 2018 – das Jahr der Revolutions-Jubiläen mit 170 Jahre Badische Revolution 1848, 100 Jahre Revolution 1918 und 50 Jahre 68er-Revolution – dreht sich das abwechslungsreiche Programm des Festivals für zwei Wochen um „Umbrüche – Aufbrüche: Gleiche Rechte für Alle“. Im Rahmen der feierlichen Festival-Eröffnung am 20. April präsentiert das Badische Landesmuseum die neue Sonderausstellung „Revolution! Für Anfänger*innen“ erstmals der Öffentlichkeit. Die interaktive Ausstellung beschäftigt sich bis zum 11. November 2018 mit den wichtigsten Fragestellungen zu Revolutionen der Vergangenheit und Gegenwart. Zahlreiche weitere Ausstellungen in Tollhaus, Städtischer Galerie & Co., Konzerte und Theateraufführungen im Zeichen der Revolution sowie Filmvorführungen und Podiumsdiskussionen zu Themen wie Feminismus im Film locken die Besucher nach Karlsruhe. Mehr Informationen zum ausführlichen Programm gibt es unter www.web3.karlsruhe.de.

Von Babylon zur heutigen Rechtsordnung

Nicht nur während der Europäischen Kulturtage 2018 wandern Gäste auf den Spuren des Rechts durch die Fächerstadt. Bei der Führung „Karlsruhe im Recht“ erfahren Interessierte Wissenswertes zur Rechtshistorie sowie zur heutigen Rechtsordnung und begeben sich auf eine Reise durch 50 Jahre Rechtsgeschichte in Karlsruhe. Doch auch bei gemütlichen Spaziergängen durch die Kulturmetropole ist das Thema allgegenwärtig. So sind hier nicht nur die Gebäude des Bundesgerichtshofs und des Bundesverfassungsgericht präsent. Auch auf dem Platz der Grundrechte befassen sich 24 doppelseitige Straßenschilder für alle sichtbar mit den Themen Recht und Unrecht. Bei Führungen durch den Bundesgerichtshof, das Bundesverfassungsgericht und das Rechtshistorische Museum erhalten Besucher das ganze Jahr über einen Einblick in die Arbeit der Gerichte.

„Wir müssen reden – über den Rechtsstaat und das Recht“

Um das Thema Recht und Rechtsstaat in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, haben sich Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Politik, Justiz und Medien zu einem privaten Initiativkreis zusammengeschlossen. Zukünftig soll das „Forum Recht“ als Museum, Informations-, Dokumentations- und Kommunikationszentrum den Rechtsstaat und das Thema Recht im Allgemeinen für alle verständlich machen. So soll das Forum beispielsweise für Besucher im physischen und virtuellen Raum erlebbar sein und eine enge Zusammenarbeit zwischen Museen, Archiven, Hochschulen und weiteren Kultureinrichtungen fördern. Eine unabhängige Organisation soll die weitere Koordination, Kooperation, Kommunikation und Vorbereitung der Ausschreibungen übernehmen. Die aktuelle Studie zur Machbarkeit des Großprojekts steht unter www.forum-recht-karlsruhe.de zum Download zur Verfügung. Zudem unterstützen die drei Parteien CDU, CSU und SPD im Entwurf des Koalitionsvertrags ausdrücklich das Forum Recht, somit ist die Umsetzung des Projekts einen entscheidenden Schritt näher gekommen.

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