15.6.18

Kulturerbefahrt 2018

Berner Oberland

Grüner ApfelDie erste der für 2018 geplanten Kulturerbefahrten begibt sich auf die Spur der Panoramatapete "Vue de Suisse" in Schloss Schwetzingen und führt ins Berner Oberland. Der Tapetenmaler in der elsässishen Manufaktur Rixheim hatte zu Beginn des 19. Jahrhunderts einige der beliebtesten und typischsten Motive aus dem Umland des Brienzer Sees zu einem Panorama zusammengestellt und damit den Geschmack der Zeit getroffen: Die Begeisterung für die "heroische Natur" des Schweizer Berglands hatte sich mit den technischen Möglichkeiten der Massenproduktion vereint. Über 1200 Mal wurde diese Tapete gedruckt - in Handarbeit, mit Holzmodeln und für jede der über 90 Farben mit einem eigenen Druckstock. Allerdings sind von dieser ersten Auflage nur 5 Exemplare erhalten, darunter eben das in Schloss Schwetzingen.

Oben: Hasliberg. Foto: Jungfrau Region Tourismus/David Birri

Links: Staubbach-Wasserfall mit Wolken. Foto: Jungfrau Region Tourismus/N.N.

Unten: Burg Ringgenberg mit der Burgkirche. Foto: Wikimedia Commons/ Krol:K, CC By-SA 3.0

Der Staubbach-Wasserfall ist da zu sehen, der Rosenlaui-Gletscher, Schloss Ringgenberg, der Brienzer See und Einiges mehr. Die Kulturerbefahrt von kulturer.be ins Berner Oberland wird nicht nur diesen Orten nachgehen, wird nicht nur im Bild festhalten, wie realistisch (oder unrealistisch) der Zeichner gearbeitet hat. Thema sind auch - wie bei den früheren Kulturerbe-Fahrten auch - aktuelle Entwicklungen und Erscheinungen im Kulturerbe der Region. Wie gehen die Institutionen und die Menschen in der Schweiz mit den Themen um, die uns in Deutschland interessieren? Ist das Berner Oberland immer noch das idealtypische Abbild der Schweiz? Ist es nicht vielleicht doch eher ein Klischee, das für Fremde gepflegt wird?

Interessant für die heutige Darstellung ländlicher Traditionen (und die Tapete ist reich bestückt mit Trachten- und anderen ländlichen Szenerien) ist wohl das Freilichtmuseum Ballenberg, für dessen Besuch wir einen ganzen Tag einplanen werden.

Eine Beobachtung aus früheren Fahrten wird uns vermutlich wieder begegnen. Es ist die Frage, ob nicht sehr viel der gepflegten Folklore nur noch für die Besucher veranstaltet wird. Im Allgäu wurde uns vor vielen Jahren gesagt, dass genau das wenigstens noch ein Anlass ist, die Traditionen zu pflegen. Wir sind gespannt.

Eine konkrete, über die Darstellungen der Tapete hinaus gehende Vernetzung mit dem Oberrhein-Raum ist zunächst nicht sichtbar. Die Migrationsströme in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundert kamen eher aus dem Wallis. Im MIttelalter allerdings umfasste das Gebiet der Herzöge von Zähringen auch das Land um Bern und den Thuner See, und die Burg Thun gilt als einzigartig erhaltener Zeuge für die Baukunst der Herzöge.

Mit von der Partie sind zunächst die Jungfrau Region Tourismus AG in Interlaken und Interlaken Tourismus, ebenfalls in Interlaken, die uns mit Rat, Tat und weiteren Kontakten zur Seite stehen. Zur Darstellung aktueller Problematiken werden wir - schon im Vorfeld - auf die einschlägigen Medienmitteilungen des Kantons Bern zurückgreifen.

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