14.6.18

Zweite Schüler-Wiesenmeisterschaft im Naturpark Südschwarzwald

(nps) Bei der zweiten Schüler-Wiesenmeisterschaft haben 17 Auszubildende zum Landwirt im 1. Lehrjahr der Edith-Stein-Schule in Freiburg am vergangenen Freitag, 08.06.2018, Wiesen begutachtet und das Prinzip der Wiesenmeisterschaft erfolgreich an Flächen in Elzach-Yach erprobt.

Bereits seit 2013 richtet der Naturpark Südschwarzwald in Kooperation mit dem Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV) alljährlich Wiesenmeisterschaften aus, so auch in diesem Jahr.

Bei der Wiesenmeisterschaft werden Wiesen und Weiden prämiert, die nicht nur aus ökologischer Sicht wertvoll sind, sondern die sich auch für die landwirtschaftliche Nutzung eignen. Neben der Artenvielfalt an Pflanzen werden daher auch der Futterertrag und die Futterqualität für das Vieh bewertet. Weiteres Kriterium ist die Eignung der Wiesen für Honigbienen und andere Bestäuberinsekten. Mit diesem Projekt soll auf die Verdienste der Berglandwirte aufmerksam gemacht werden, die mit ihrer Arbeit die Schwarzwälder Kulturlandschaft pflegen.

Zusätzlich zur Wiesenmeisterschaft, bei der eine Expertenjury die Wiesen beurteilt, hat der Naturpark Südschwarzwald wieder eine Schüler-Wiesenmeisterschaft organisiert. Hierzu haben junge Landwirtinnen und Landwirte in Ausbildung unter anderem zwei der im diesjährigen Wettbewerb prämierten Flächen begutachtet und dabei die Erfassungsmethodik der Wiesenmeisterschaft kennengelernt und erprobt.

Landwirt Hubertus Disch vom Schneiderhof in Yach erklärte sich bereit, dass die Azubis zwei seiner Wiesenflächen untersuchen. Auch eine von Sabina Schwaer bewirtschaftete Fläche wurde nach der offiziellen Jurybegutachtung am Mittwoch nun noch einmal von den Auszubildenden besucht. Begleitet wurden sie von den Lehrkräften Anja Laber und Nikolaus König, die die Initiative des Naturparks gerne aufgegriffen haben: Es sei sehr wichtig, die angehenden Landwirte schon in der Ausbildung für die Zusammenhänge zwischen ökonomischen und ökologischen Zielen der Grünlandbewirtschaftung zu sensibilisieren. Die Schüler sollen erkennen, dass diese Ziele nicht widersprüchlich sein müssen, sondern ein guter Kompromiss aus beiden optimal ist.

Nach einer theoretischen Einführung durch Dr. Constanze Buhk vom Institut für Agrarökologie und Biodiversität Mannheim (ifab) ein paar Tage vorher in der Schule wurden die Azubis in Kleingruppen zu verschiedenen Kriterien für Wiesenqualität fit gemacht, zum Beispiel zur futterbaulichen Eignung, zum Naturschutzwert oder zu dem sog. Bienenwert. Wichtig waren auch das Erkennen von Giftpflanzen und der touristische Wert.

Später untersuchten die Jugendlichen die Kriterien auf den Wiesen anhand eines Erfassungsbogens. Beim Vergleich von zwei steilen, flachgründigen Bergwiesen mit einer ebeneren, wüchsigeren Fläche wurde den Schülern anschaulich, dass sich auf beiden Standorten mit geschicktem Wiesenmanagement ökologisch vielfältige Wiesen mit mengenmäßig akzeptablem und hochwertigem Futter für das Vieh bewirtschaften lassen.

 

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