14.11.18

Das Schloss im Winter – Schlafen wie Dornröschen oder tanzen wie Aschenbrödel?

(sbg_bw) Was machen eigentlich Schlösser im Winter? Dieser Frage geht der Verein „Schlösser, Burgen, Gärten Baden-Württemberg e.V.“ am 22. November in Schloss Neuenbürg nach. Expertinnen und Experten informieren über die Chancen und Probleme, die sich für die Betreiber von Schlössern, Burgen, Klöstern und herrschaftlichen Gärten im Winter ergeben.

Dornröschen verschlief im überwucherten Schloss Winter um Winter, Aschenbrödel dagegen galoppierte durch den Schnee und tanzte mit dem Prinzen im hell erleuchteten Ballsaal. So sieht es im Märchen aus, doch wie steht es mit den Schlössern der realen Welt in der kalten Jahreszeit? Werden sie winterfest gemacht und für das Publikum verschlossen, oder öffnen sie ihre Portale für eine feierfreudige Gesellschaft? Und wenn ja, wie kann diese gut unterhalten werden? Diesen und ähnlichen Fragen geht der Verein „Schlösser, Burgen, Gärten Baden-Württemberg e.V.“ in Kooperation mit dem Verein „Schlösser und Gärten in Deutschland e.V.“ am 22. November bei seiner Tagung „Schloss im Winter“ nach. Stattfinden wird diese in Schloss Neuenbürg, das durch seine Inszenierung von Wilhelm Hauffs Märchen „Das kalte Herz“ bekannt wurde – ein Märchen, das zumindest vom Titel her an die unwirtliche Jahreszeit erinnert.

Winterzeit als Ruhezeit
Der Winter ist in der Welt der Schlösser, Burgen und Gärten die Zeit mit den wenigsten Gästen. Viele Monumente schließen ganz, da der betriebliche Aufwand in keinem vernünftigen Verhältnis zum möglichen Besucherinteresse zu stehen scheint. Es stellt sich die Frage, ob diese traditionelle Vorstellung noch heute relevant ist. Denn eigentlich passen die Werte, die die historischen Monumente verkörpern – Tradition, Kontemplation und Besinnung – wunderbar in die Vorweihnachtszeit und die Zeit um den Jahreswechsel. Sollten die Betreiber also nicht lieber passende Veranstaltungspakete für die Wintersaison schnüren?

Getreu dem Grundsatz „Aus der Praxis für die Praxis“ werden Referentinnen und Referenten aus ganz Baden-Württemberg mit Betreibern und Besitzern von Schlössern und Burgen, aber auch Museen und sonstigen Institutionen zusammenkommen, um diese Fragen zu erörtern und sich mit den Herausforderungen eines winterlichen Programms auseinanderzusetzen.

Expertenrunde zum Winterzauber
Eleonora Steenken von Tourismusmarketing Baden-Württemberg wird über clevere Ansätze zu einem Ganzjahresprogramm sprechen. Über ihre Erfahrungen mit Weihnachtsmärkten berichten Dr. Anja Hoppe von der Burg Hohenzollern, Eberhard Leichtfuß von Schloss Hexenagger, Jacqueline Maltzahn-Redling, Hausherrin auf Schloss Neuenbürg, und Joachim Moll von der Schlossverwaltung Schussenried. Dr. Thomas Kölpin stellt das Konzept der „Christmas Gardens“ in der Wilhelma Stuttgart vor, Goswin v. Mallinckrodt erzählt von „Rauhnachtsgeistern, Musik und Burgweihnachten“ auf der Gamburg und Monika Menth von mythischer Nacht und Krippenausstellung in Schloss Weikersheim. Die Adventsangebote auf Burg Katzenstein stellt Roswitha Walter vor, das Angebot rund um Glühwein und Kerzenschein in Kloster Maulbronn Barbara Gittinger und den Adventskalender Gengenbach Lothar Kimmig von der dortigen Kultur- und Tourismus GmbH. Am Ende wird der Vereinsvorsitzende Philipp Fürst zu Hohenlohe-Langenburg einen Ausblick geben.

Die Teilnehmer dürfen gespannt sein, ob sich die Schlossherren und -herrinnen eher dazu entschließen werden, wie Dornröschen äußerlich in einen wenn auch nur wenige Monate dauernden Schlaf zu verfallen oder wie Aschenbrödel mit Gästen durch hell erleuchtete Räumlichkeiten zu tanzen.

Anmeldung zur Tagung bis zum 15. November 2018

Jacqueline Maltzahn-Redling, Schloss Neuenbürg, Hintere Schlossteige, Schloss 1, 75305 Neuenbürg, j.Maltzahn@schloss-neuenbuerg.de, Telefon +49(0)7082 79 28 61, Telefax +49(0)7082 79 28 70

Schloss Neuenbürg
Donnerstag, 22. November: Ganztägig ab 9.00 Uhr

Mitglieder des Vereins Schlösser, Burgen, Gärten Baden-Württemberg e.V. 35.00 Euro, Nichtmitglieder: 55.00 Euro, Mitglieder des Vereins Schlösser und Gärten Deutschland zahlen keine Gebühr.

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