5.9.19

Staatssekretärin Katrin Schütz besuchte im Rahmen ihrer Denkmalreise den Regierungsbezirk Freiburg

(wm_bw) Auf ihrer viertägigen Denkmalreise (2. bis 5. September) durch alle vier Regierungsbezirke des Landes wirbt Wirtschaftsstaatssekretärin Katrin Schütz für die wertvolle Arbeit der Denkmalpflege. Am gestrigen Mittwoch (4. September) machte sie Station im Regierungsbezirk Freiburg.

„Denkmale verbinden uns in besonderer Weise: Sie sind ein lebendiges Bild unseres kulturellen Gedächtnisses und unsere Speicher, um wichtige Erkenntnisse aus der Vergangenheit für die Zukunft zu bewahren“, so Schütz. „Unsere Denkmallandschaft besticht durch ihre enorme zeitliche Tiefe und Vielfalt. Diese zu erhalten, zu erforschen und zu pflegen, ist nur durch das Engagement aller Beteiligten möglich. Ihnen gilt mein besonderer Dank. Mit meiner Denkmalreise möchte ich Neugier wecken und die Menschen einladen, die Denkmallandschaft für sich zu entdecken“, betonte die Staatssekretärin.

Die Denkmalreise bildet den Auftakt in eine Denkmalwoche. An deren Ende steht der Tag des offenen Denkmals am 8. September 2019. Einige Reisestationen werden Bezug auf den Tag des offenen Denkmals nehmen, der unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ steht. Das Motto - anlässlich des 100-jährigen Bauhaus-Jubiläums - richtet den Fokus auf revolutionäre Ideen und technische Fortschritte über die Jahrhunderte hinweg und zeigt auf, wie sich daraus neue Kunst- und Baustile als Zeitzeugnisse der gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Gegebenheiten entwickelten.

Mit dem Wohnhaus eines ehemaligen Gehöftes in Öhningen-Wangen begann für die Staatssekretärin der dritte Tag ihrer Denkmalreise. Das Projekt wird aus dem sogenannten Leerstandsprogramm des Landes (Programm zur Instandsetzung leerstehender Kulturdenkmale in dörflichen und kleinstädtischen Ortskernen) gefördert. „Die heutige Nutzung des leerstehenden Gebäudes im ländlichen Raum ist beispielgebend für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Eigentümer, Denkmalpflege, Restauration und Handwerk. Diese Berufe sind für den Erhalt unserer Denkmale unverzichtbar. Zugleich bieten unsere Denkmale diesen Berufen eine Zukunft“, betonte Schütz. Zur Nachwuchssicherung in traditionellen Handwerksberufen unterstützt die Landesdenkmalpflege seit diesem Jahr die Gründung einer Jugendbauhütte durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Ab dem 1. September 2019 kann ein Freiwilliges Soziale Jahr in der Denkmalpflege (FSJ) absolviert und die Gelegenheit genutzt werden, die verschiedenen Berufsbilder der Denkmalpflege kennenzulernen.

Weiter ging es nach Villingen, wo im Franziskanermuseum die Ergebnisse der Ausgrabung vom Magdalenenberg präsentiert wurden. Mit einem Durchmesser von etwa 100 Metern und einer Höhe von 8 Metern prägt der als Grabhügel im 7. Jh. v. Chr. errichtete Magdalenenberg die Landschaft und war bis in die Neuzeit hinein im Bewusstsein der lokalen Bevölkerung präsent. Er stellt einen der größten bekannten Grabhügel der jüngeren Hallstattzeit dar. Zudem handelt es sich um die größte Nachbestattungsnekropole des westlichen Hallstattkreises. „Die Landesdenkmalpflege engagiert sich seit vielen Jahren in der Erforschung, dem Schutz, der Pflege und der Vermittlung des keltischen Erbes unseres Landes“, erläuterte die Staatssekretärin. „In Villingen lädt der in Zusammenarbeit mit der Landesarchäologie entstandene Keltenpfad Magdalenenberg mit Schautafeln und einer Audioguide-App dazu ein, auf informative und unterhaltsame Art das Denkmal und seine Umgebung zu erkunden.“

Anschließend wurde der „Alte Friedhof“ in Freiburg besichtigt, der von 1683 bis 1872 in Benutzung war. „Der ,Alte Friedhof‘ ist geprägt durch eine besondere Ensemblewirkung: die Friedhofskapelle mit Nebengebäuden, vielfältige Grabmale und Gedenkstätten, die Friedhofsmauer mit Nischengräbern und der parkartige alte Baumbestand ergeben ein außergewöhnliches Gesamtbild“, führte Schütz aus.

Den Abschluss der heutigen Tour bildete der Gutshof und „Pferdestall“ in Gutach. Der Gutshof wurde für Wohnzwecke um- und ausgebaut. Der Pferdestall bleibt dank seiner Funktion als Bürgertreff raumtechnisch nahezu unverändert und steht der Bevölkerung offen. „Der Bürgertreff ist ein äußerst gelungenes Beispiel für eine erfolgreiche Umnutzung unter Erhalt der historischen Ausstattung. Das Wohngebäude im ehemaligen Gutshof belegt eindrücklich, wie Wohnen im Denkmal mit seinen individuellen Vorzügen verwirklicht werden kann“, so die Staatssekretärin.

Zum Ende der Denkmalwoche sind am Tag des offenen Denkmals am 8. September 2019 alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, Denkmale zu besichtigen und sich über die Arbeit der Denkmalpflege zu informieren. Die Nacht des offenen Denkmals startet am 7. September 2019 um 17.30 Uhr in Ulm. Am 8. September 2019 findet die landesweite und bundesweite Eröffnungsveranstaltung ab 11.00 Uhr auf dem Münsterplatz in Ulm statt.

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