15.7.19

Mittelalterlicher Bergbau in den Vogesen und im Schwarzwald

Ausstellung im Elztalmuseum Waldkirch eröffnet

(rps) „In den vergangenen Jahren hat sich die Zusammenarbeit zwischen Forschung, Denkmalpflege und den aktiv erlebbaren Besucherbergwerken in der Grenzregion von Deutschland und Frankreich dank eines Interreg-Projektes stark verbessert“, sagt Dr. Guntram Gassmann, Referent für Montanarchäologie am Landesamt für Denkmalpflege, anlässlich der Ausstellungseröffnung im Elztalmuseum Waldkirch. Die Ausstellung „Mittelalterlicher Bergbau in den Vogesen und im Schwarzwald“ informiert über die Ergebnisse dieses Projektes.

Im Zentrum der Ausstellung stehen das regionale und überregionale Geschehen sowie die enorme wirtschaftliche Bedeutung des Silbererzbergbaus im Mittelalter. Silbermünzen waren das erste Münzgeld des Mittelalters im heutigen Europa. In den Vogesen und im Schwarzwald sind zehn bis zwanzig Besucherbergwerke erhalten, die einst das Silber förderten, aus dem anschließend, unter anderem in Basel, Straßburg und Freiburg, Münzen geprägt wurden.

Neben zweisprachigen Informationstafeln auf Deutsch und Französisch sind Funde aus bergbaulichen Zusammenhängen zu sehen, die auch auf lokale Besonderheiten an den Ausstellungsorten hinweisen. In Waldkirch gibt es als große Besonderheit Funde einer sogenannten Probierwerkstatt aus dem Münstertal. Hier konnte mittels Ton-Tiegeln der Metallanteil des Erzes festgestellt werden. Weiterhin werden Keramikfunde von einer Bergbausiedlung beim Besucherbergwerk im Suggental bei Waldkirch ausgestellt und weitere Funde aus der Umgebung wie Bergeisen und Tonschalen zur Beleuchtung unter Tage. Auch handtellergroße und noch größere Erzklumpen sind Teil der Ausstellung. Ziel der Präsentation ist unter anderem, für einen Besuch der lokalen sowie der Besucherbergwerke des Nachbarlandes zu begeistern. Ausführliche fachliche Informationen zu den Exponaten liefert ein reich bebilderter Ausstellungskatalog.

Die Ausstellung geht auf das Interreg-Projekt „Regio mineralia“ zurück, das von der Europäischen Union im Rahmen des Programms INTERREG V Oberrhein gefördert wurde. Dank dieses Projektes haben sich deutsche und französische Bergbaufreundinnen und -freunde, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie engagierte ehrenamtlich forschende Privatpersonen zu Arbeitsgruppen und Netzwerken zusammengeschlossen, wodurch ein Erfahrungsaustausch ermöglicht wird.

Die Ausstellung ist nahezu zeitgleich im Elsass, in Sainte-Marie-aux-Mines, ab Freitag, 5. Juli 2019, zu sehen. In Baden-Württemberg ist Waldkirch die erste Station der Ausstellung. Weitere geplante Stationen der Wanderausstellung sind Sulzburg (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) und Freiburg.

Die Ausstellung ist ab Freitag, 12. Juli, bis Sonntag, 15. September 2019, jeweils von Dienstag bis Samstag, 13:00 bis 17:00 Uhr, und Sonntag, 11:00 bis 17:00 Uhr, geöffnet.
Der Eintritt kostet 4 Euro.
Am Sonntag, 18. August, findet um 12:00 Uhr eine öffentliche Führung statt.
Am 15. September ist ab 14:00 Uhr Familiensonntag mit einer Führung für Kinder und Familien samt Bastelprogramm.

Elztalmuseum Waldkirch
Kirchplatz 14
79183 Waldkirch
Tel. 07681/47 85 30
www.elztalmuseum.de
info@elztalmuseum.de

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