9.5.19

Naturschutzgebiet Hirschacker: Hier fühlen sich seltene Vogelarten wohl

(rpk) Nach Jahren der Abwesenheit sind die seltenen Vogelarten Heidelerche und Ziegenmelker zurück im Naturschutzgebiet (NSG) Hirschacker und Dossenwald bei Schwetzingen. Das ist ein großer Erfolg für den Naturschutz freut sich der für das Schutzgebiet zuständige Referent Dr. Jost Armbruster vom Regierungspräsidium Karlsruhe. Beide Vogelarten sind nach der Roten Liste der Vögel Baden-Württembergs als vom Aussterben bedroht eingestuft. Ihr Schutz ist daher für das Überleben dieser Arten in Baden-Württemberg von großer Bedeutung.

HeidelercheZiegenmelker. Foto: Wikimedia Commons/b.gliwa (CC BY-SA 2.5)Links: Heidelerche

Unten: Ziegenmelker. Foto: Wikimedia Commons/b.gliwa (CC BY-SA 2.5)

Das Regierungspräsidium Karlsruhe (RPK) weist daher darauf hin, dass im ganzen NSG das Wegegebot gilt. Hunde sind an der Leine und ausschließlich auf den Wegen zu führen. Diese Verbote sind notwendig, um die seltenen Tierarten vor Störungen zu schützen. Gerade während der Brutzeit ist die Einhaltung dieser Regeln besonders wichtig. Eine Missachtung kann nicht nur zur Aufgabe von Bruten und damit zum Absterben der Jungvögel führen, sondern auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Zudem sollten diese Flächen auch nicht betreten werden, da nach Aufgabe der militärischen Nutzung nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann, dass sich noch Kampfmittel im Boden befinden.

Die Binnendünen und Flugsandfelder des Hirschackers stehen bereits seit 1993 unter Naturschutz. Zudem liegen sie auch innerhalb des Natura 2000 Schutzgebietsnetzes und sind darüber hinaus Teil des 2019 noch laufenden NABU Projekts Lebensader Oberrhein. Projektbotschafter des NABU sind im Gebiet unterwegs und informieren über das Projekt und seine Ziele. Dank zahlreicher Pflegemaßnahmen des RPK und des NABU konnten sich die besonderen Biotope des Hirschackers, beispielsweise lichte Kiefernwälder und Sandrasen-Gesellschaften gut entwickeln. Auf offenen und spärlich bewachsenen Sandflächen fühlen sich neben zahlreichen Insektenarten die am Boden brütenden Vogelarten Heidenlerche und Ziegenmelker wohl. Der Ziegenmelker brütet dabei nicht nur am Boden, als dämmerungs- und nachtaktiver Vogel verschläft er hier gut getarnt auch den Tag.

Um für Besucher die Lage des Naturschutzgebiets im Gelände besser kenntlich zu machen, wurden bereits zusätzliche Hinweisschilder installiert. Im Winter 2019/2020 werden weitere Maßnahmen folgen. Das durch die militärische Nutzung stark verdichtete Wegenetz wird ausgedünnt , um die Brutmöglichkeiten für den Ziegenmelker und die Heidelerche weiter zu verbessern.

Die Naherholung auf den verbleibenden Wegen wird weiterhin möglich sein. Naturinteressierten Besuchern bieten sich auch von den Wegen aus tolle Beobachtungsmöglichkeiten. Nicht zuletzt ist der Gesang der Heidelerche ein besonderes Erlebnis. Dieser wird meist im Singflug vorgetragen und gehört zweifellos zu den wohlklingendsten Gesängen der heimischen Vogelwelt.

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