23.5.19

Die Redaktion begibt sich in die Oberpfalz

Erste Recherchefahrt 2019

grüner ApfelDie Oberpfalz war bis ins 13. Jahrhundert ein Gebiet unter dem Einfluss der Staufer und des Reichs. In den 1250er Jahren übergab es der Staufer Konradin an die Wttelsbacher, 1329 wurde es im Vertrag von Pavia zum größeren Teil dem Erbanteil der Pfalzgrafen bei Rhein, den späteren Kurfürsten von der Pfalz übergeben. Seitdem trägt es im Unterschied zur am Rhein gelegenen "Unterpfalz" den Namen Oberpfalz und wurde in aller Regel vom ältesten Sohn des in Heidelbeg regierenden Kurfürsten oder anderen nahen Verwandten regiert. Mit der Herrschaft der Pfalzgrafen Johann von Neumarkt und Otto I. von Mosbach, der jüngeren Söhne König Ruprechts, und des lettzeren Sohnes Otto II. entwickelte die Oberpfalz mehr und mehr Eigenleben. Auch die Herrschaft des Pfalzgrafen Friedrich II., des jüngen Bruders des Heidelberger Kurfürsten Ludwig V., prägte die Geschichte.

Das ehemalige kurpfälzische Residenzschloss in Amberg

Wappenstein des Kurfürsten Friedrich II. von de Pfalz, augestellt 1567 von seiner Witwe DorotheaOben: Das ehemalige kurpfälzische Residenzschloss in Amberg

Links: Wappenstein des Kurfürsten Friedrich II. von de Pfalz, augestellt 1567 von seiner Witwe Dorothea

Unten: Ehemaligen pfalzgrafliches Residenzschloss in Neumarkt.


Ehemaligen pfalzgrafliches Residenzschloss in Neumarkt.

In der Reformationszeit schießlich wandte sich die Oberpfalz schon früh der lutherischen Konfession zu und behielt diese Richtung auch bei, als sich in Heidelberg Friedrich III. der reformierten Konfession zuwandte. Pfalzgraf Ludwig VI. als Statthalter seines Vaters in Amberg und Kurfürstinwitwe Dorothea in Neumarkt stärkten das Luthertum im Land. Zum Selbstbewusstsein des Landes trug auch die Tatsache bei, dass die Oberpfalz im Gegensatz zu den Territorien am Rhein eine stänische Mitregierung hatte.

Da Amberg als ehemalige Freie Reichsstadt (als die sie an Kurpfaölz verpfändet war) galt, beharrte sie stets auf ihrem Sonderstatus und nahm dafür auch immer wieder harte Maßnahmen den Kurfürsten in Kauf. Mit Beginn des Dreißigjährigen Kriegs eroberte Bayern die Besitzungen der Kurpfalz und annektierte es - was z.T. noch bis heute als eine Art von "Wiedervereinigung" dargestellt wird.

Die ehemaligen Besitzungen der Herzöge von Bayern-Landshut, die 1504 als Fürstentum Pfalz-Neuburg Ausstattung für die pfälzischen Enkel des letzte Herzoigs Georg, Ottheinrich und Phlipp, dienten, waren 1559 an Herzog Wolfgang von Zweibrücken gefallen und blieben bei der Neuburger LInie. Sie wurden 1685 mit dem Erbe des Herzogs Philipp Wilhelm an der Kurpfalz und schließlich mit dem Erbantritt des Kurfüsten Carl Theodor von der Pfalz 1778 in Bayern mit den übrigen pfalz-bayerischen Territorien vereinigt.

Nach einer ersten Recherchefahrt 2011 stehen in diesem Jahr Besuche im Staatsachiv und im Stadtmuseum Amberg, in Burglengenfeld und der ehemaligen Klosterkirche Reichenbach sowie die Pflege von Kontakten zu örtlichen Tourismus-Vertretern auf dem Programm. Außerdem werde wir die Premiere des "Amberger Welttheaters" über den Kurfürsten Friedrich V. besuchen. Die Nachrichten hier auf news.kulturer.be haben wir vorgearbeitet.

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