14.3.19

Sonderausstellung „Kelten-Reiter-Wagenfahrer – Der Unlinger Reiter“

Ausstellung der Archäologischen Denkmalpflege in Eberdingen

Plakat zur Sonderausstelung "Der Unlinger Reiter"Fundsituation des Unlinger Reiters(rps) Im Keltenmuseum Hochdorf/Enz (Landkreis Ludwigsburg) werden der beeindruckende Originalfund des Unlinger Reiters und weitere Objekte aus dem Gräberfeld bei Unlingen in einer Sonderausstellung vom 27. Februar bis 28. Juli 2019 gezeigt. Die Bedeutung des Reitens und Fahrens bei den frühen Kelten des 8. bis 5. Jahrhunderts vor Christus steht ebenfalls im Fokus dieser Ausstellung.

Plakat zur Sonderausstelung "Der Unlinger Reiter". © Landesamt für Denkmalpflege/RPS

Darunter: Fundsituation des Unlinger Reiters bei der Grabung (Unlingen Hügel 3). © LAD im RPS, Jan König

Die Entdeckung und Ausgrabung gut erhaltener frühkeltischer Gräber mit teils außergewöhnlichen Funden im Sommer 2016 bei Unlingen (Landkreis Biberach) sorgten für großes Aufsehen. Besonders hervorzuheben ist der sogenannte „Unlinger Reiter“, eine Bronzeplastik aus dem 8./7. Jahrhundert vor Christus, die aus einer Grabkammer mit einem vierrädrigen Wagen stammt. Regierungspräsident Wolfgang Reimer erläutert: „Er gilt als eine der ältesten figürlichen Reiterdarstellungen Deutschlands: Der Sensationsfund des Unlinger Reiters steht im Mittelpunkt der Sonderausstellung in Eberdingen.“ Die Statuette weise außerdem deutliche Bezüge in den Mittelmeerraum auf, so Reimer weiter.

Das Gräberfeld von Unlingen am Fuße des Berges Bussen liegt im unmittelbaren Umfeld der Heuneburg, einem der bedeutendsten archäologischen Fundplätze Mitteleuropas, der wahrscheinlich mit der bei Herodot erwähnten Stadt Pyrene identifiziert werden kann.

Im Umfeld der Heuneburg sind in den vergangenen Jahren weitere herausragende Funde und Entdeckungen gemacht worden, die den großen Stellenwert von Pferd und Wagen bei den Kelten unterstreichen: So fand sich beispielsweise in einer unberaubten Grabkammer einer Fürstin, die in Sichtweite der Heuneburg in der Bettelbühl-Nekropole bestattet wurde, Pferdeschmuck und ein bislang vollkommen einzigartiger Pferdestirnpanzer aus Bronze. Aus dem Umfeld der Heuneburg liegen zudem aus weiteren reichen Gräbern mehrere vierrädrige Wagen und Pferdegeschirr vor. Aufgrund dieser Funde war es naheliegend, ausgehend von der Unlinger Reiterfigur das Thema „Kelten-Reiter-Wagenfahrer“ in den Mittelpunkt der vom 27. Februar bis 28. Juli 2019 gezeigten Sonderausstellung zu stellen.

Bei der Ausstellung handelt es sich um eine Sonderausstellung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart in Kooperation mit dem Keltenmuseum Hochdorf und mit Unterstützung der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern.

Weitere Informationen zur Ausstellung und das Begleitprogramm unter
www.keltenmuseum.de .

 

 

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