18.3.20

Kulturerbe-Blog statt Besuchsprogramm - Schwetzinger Schlossgarten

Atalante - die berühmeste Jägerin der Antike

Atalante ist eine Figur aus der griechischen Mythologie. Sie ist die einzige Frau, die an der Jagd auf den kalydonischen Eber teilnimmt. Sie ist die erste, die das Tier mit ihrem Pfeil verwundet, Meleagros, der in Atalante verliebt ist, tötet ihn dann mit seinem Speer. Meleagros schenkt Kopf und Haut des Ebers der Atalante, worüber es zum erbitterten Streit unter den übrigen Helden der Jagd kommt. Auch Meleagros stirbt dabei.

Ein zweiter Teil des Atalante-Mythos handelt von der Bedingung, die die Jägerin ihren Freiern stellt: Nur wer sie im Wettlauf besiegt, gewinnt sie zur Frau – wer unterliegt, wird getötet. Hippomenes indessen greift zu einer List: Er lässt während des Laufs drei goldene Äpfel fallen, die er aus dem Garten der Hesperiden hat. Atalante bückt sich nach den Früchten und Hippomenes gewinnt.

Für die Zeit des Barock war Atalante in doppelter Hinsicht interessant: Zum einen war sie eine der berühmtesten Jägerinnen der griechischen Sagenwelt und war von daher prädestiniert zur Aufstellung im Jagdschloss Schwetzingen. Zum anderen geben die drei goldenen Äpfel den Bezug zu den exotischen Zitruspflanzen, die in fürstlichen Orangerien gezogen wurden. Sie symbolisierten nicht nur des Reichtum des Fürsten, der sich diesen Luxus leisten konnte, sondern stellten auch eine Allegorie auf die unsterbliche Idee des Fürstentums und die Tugendhaftigkeit des Fürsten selbst dar.

Die Figuren wurden unter Kurfürst Carl Philipp für den ersten Schwetzinger Schlossgarten gefertigt und standen bei den Zitrusbäumen. Sie sind aus Blei und vergoldet.


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