4.11.20

Erkenbert-Museum Frankenthal

„Objekt des Monats“ November: Fächer, gleich dem Falterflügel

(emf) Ab Montag, 2. November, präsentiert das Erkenbert-Museum ein neues „Objekt des Monats“ in der Stadtbücherei: einen Damenfächer aus schwarzer Seide. Die für den selben Tag um 16 Uhr vorgesehene Einführung durch Mitarbeiterinnen des Museums mit Wissenswertem zur Kulturgeschichte des Fächers wird verschoben - voraussichtlich auf 7. Dezember, 16 Uhr. .

Objekt des Monats: Damenfächer aus Seide. Foto: Erkenbert-Museum FrankenthalObjekt des Monats: Damenfächer aus Seide. Foto: Erkenbert-Museum Frankenthal

Der schwarze Seidenfächer ist mit Blumenmotiven bestickt und hat einen Holzgriff, der mit Metallornamenten verziert ist. Das kostbare Material lässt es erahnen: Solch ein Fächer ist nicht nur als Gebrauchsgegenstand gedacht, mit dem man sich an heißen Tagen Luft zufächelt. Das Utensil war in früheren Jahrhunderten vielmehr ein modisches Accessoire und ein Statussymbol für die elegante Dame. Aber auch der Anbahnung von Kontakten konnte ein Fächer sehr dienlich sein. Die Dame verbarg ihr Gesicht kokett hinter dem Fächerblatt und ließ nur ihre Augen sprechen. Oder sie ließ das kostbare Stück zu Boden fallen in der Hoffnung, ein Kavalier möge es aufheben und ihr reichen.

Im frühen 19. Jahrhundert gab ein französischer Hersteller von Fächern eine Broschüre zur so genannten „Fächersprache“ heraus. Bestimmte Gesten, das Auf- und Zuklappen des Fächers sollten nonverbale Botschaften übermitteln. Stets aber diente der Fächer dazu, die Haltung und Bewegung der Hände zu betonen und zu verstärken. Auf Bällen wurde er als Tanzkarte genutzt: Die Herren merkten sich für den nächsten Tanz schriftlich auf dem Fächer der gewünschten Tanzpartnerin vor.

Auch in außereuropäischen Kulturen ist der Fächer Zuhause. Bereits im alten Ägypten wedelten Diener den Pharaonen Luft mit großen Fächern zu, in China und Japan war der Fächer Bestandteil traditioneller Tänze. In Europa kamen Fächer seit dem 16. Jahrhundert in Mode. Sie konnten aus Schwanenhaut gefertigt sein oder mit Spitzen bespannt, bemalt, durchbrochen oder aus Federn bestehen.

Auch auf der Website des Erkenbert-Museums www.frankenthal.de/erkenbert-museum ist unter dem Punkt „Objekt des Monats“ ab Anfang November eine ausführliche Erklärung zu finden.

Das „Objekt des Monats“ ist ein gemeinsames Projekt des Erkenbert-Museums und der Stadtbücherei, bei dem im Wechsel besondere Objekte des Museums in einer Vitrine im Eingangsbereich der Stadtbücherei ausgestellt werden. Hintergrund ist die derzeitige Schließung des Museums aufgrund anstehender Sanierungsarbeiten. Das Museum wird in dieser Zeit mit einer Reihe von Aktionen und Ausstellungen unter dem Motto „Das Museum in der Stadt“ für die Öffentlichkeit sichtbar bleiben.

Ausstellung „Objekt des Monats“ in der Stadtbücherei Frankenthal
Welschgasse 11
67227 Frankenthal

Montag 14 bis 18 Uhr
Dienstag, Donnerstag, Freitag 10 bis 18 Uhr
Samstag 10 bis 13 Uhr

Gespräch zum „Objekt des Monats“
voraussichtlich Montag, 7. Dezember, 16 Uhr
Teilnahme kostenlos
Voranmeldung erforderlich unter 06233 89 535

Aufgrund der aktuellen Hygienebestimmungen ist für die Teilnahme am Vortrag eine Voranmeldung erforderlich unter 06233 89 495 oder museum@frankenthal.de. Vor Ort muss ein Besucherformular ausgefüllt werden und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist Pflicht. Abhängig von der Entwicklung der Pandemie kann die Veranstaltung kurzfristig abgesagt oder verschoben werden.

Im Internet unter www.frankenthal.de/erkenbert-museum (Menüpunkt „Objekt des Monats“)

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