24.1.20

Schloss Mannheim

Wiedereröffnung der Bel Etage steht kurz bevor

(ssg) Nach knapp einjähriger Schließung kann das Schlossmuseum ab dem 6. März wieder besucht werden. Die Sanierungsarbeiten, durchgeführt von Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Mannheim und Heidelberg, betrafen insbesondere die Klimatechnik. Die technische Ausstattung im gut zehn Jahre alten Museumsbereich brauchte dringend eine Ertüchtigung. Schloss Mannheim versammelt kostbare Kunstgegenstände aus zwei Epochen: aus der Zeit der pfälzischen Kurfürsten, die im 18. Jahrhundert das Schloss als weitläufige barocke Residenz errichteten, und aus dem 19. Jahrhundert, als die badischen Großherzöge im Schloss residierten. Kostbare Möbel und Ausstattungsstücke aus dem späten Barock und dem Empire, eine der bedeutendsten Sammlungen von Tapisserien, seidenen Wandteppichen, das große badische Hofsilber: Schloss Mannheim bietet einen einzigartigen Überblick über die Hofkultur zweier Epochen. „Für uns stand im Vordergrund, dass wir verantwortlich mit diesen Kostbarkeiten aus der Geschichte der Kurpfalz und Badens umgehen müssen,“ erklärt Geschäftsführer Michael Hörrmann. „Schloss Mannheim für ein Jahr zu schließen war keine leichte Entscheidung – und es war doch die einzig mögliche und richtige.“

Vor Beginn der Einräum-Arbeiten: Großherzogliches Speisezimmer ohne Einrichtung, die Tapisserien noch abgeklebt.Im Bild nicht zu unterscheiden: Ausräumen oder Einräumen.Vor Beginn der Einräum-Arbeiten: Großherzogliches Speisezimmer ohne Einrichtung, die Tapisserien noch abgeklebt.

Darunter: Im Bild nicht zu unterscheiden: Ausräumen oder Einräumen.

Ganz unten: Das Fürstenpaar - Kurfürst Carl Theodor und Kurfürstin Elisabeth Augusta

Countdown zur Wiedereröffnung am 6. März läuft
Derzeit läuft die Wiedereinrichtung noch auf Hochtouren: Vieles steht zwar bereits, aber bis zum 6. März sind die Handwerker und das Restauratorenteam der Staatlichen Schlösser und Gärten noch täglich im Einsatz. Der nächste große Schritt: Die aufwendigen Vorhangdraperien an den großen Fenstern müssen wieder montiert werden. Danach kommen die Konsoltische, die zwischen den Fenstern an den Wandpfeilern montiert sind an die Reihe. Wenn alles wieder am Platz ist, öffnet sich das Schloss am 6. und 7. März bei freiem Eintritt für alle. Führungen mit Damen und Herren in historischen Kostümen stehen auf dem Programm.

Programm im Jubiläums- und Themenjahr 2020
Bei den Staatlichen Schlössern und Gärten hat das Themenjahr 2020 begonnen: „Unendlich schön. Monumente für die Ewigkeit“ lautet das Jahresmotto – und Schloss Mannheim ist einer der zentralen Schauplätze im Themenjahr. Eine Vortragsreihe in der Schlosskirche wird das Thema von verschiedenen Richtungen beleuchten: Dabei geht es in der Schlosskirche mit der kurfürstlichen Gruft um Vergänglichkeit, Tod und Ewigkeit, aber auch um Beständigkeit und Nachhaltigkeit im Umgang mit dem Monument. Ein Fotoprojekt des Ludwigshafener Architekturfotografen Marco Vedana wird vom 17. April bis zum 31. Mai zu sehen sein. Vedana zeigt das Barockschloss, wie es zuvor noch nicht zu sehen war. Er hat die Sanierungsarbeiten künstlerisch begleitet und zeigt ungewohnte Blicke in das hochkomplexe Innenleben des Schlosses.

Kurfürst Carl TheodorKurfürstin Elisabeth Augusta

Festakt und Kunstinstallation
Schloss Mannheim steht im Jahr 2020 ganz im Zeichen seiner 300-jährigen Gründung: Im Jahr 1720 ließ Kurfürst Carl Philipp den Grundstein zu der gewaltigen Schlossanlage legen. In einem Festakt am 2. Juli wird dieses Jubiläum gefeiert. Höhepunkt des Tages wird die Präsentation eines Kunstwerkes der mexikanischen Künstlerin Teresa Margolles sein, die sich auch auf das Jahresthema der Staatlichen Schlösser und Gärten bezieht: Ihre Installation „In the Air“ wird im Treppenhaus des Schlosses vorgestellt. Die Künstlerin greift ein beliebtes Motiv des Barock auf: Sie arbeitet mit Seifenblasen, die für Vergänglichkeit und Kürze des Lebens standen. Weitere Kunstinstallationen zum Themenjahr sowie eine Ausstellung zur Baugeschichte des Schlosses sind für die Monate August und September geplant.

Tagung zum Schlossjubiläum im September
Ein weiterer Höhepunkt der Saison 2020 wird eine Tagung zur Gründung von Schloss Mannheim vor 300 Jahren sein. Unter dem Titel „Stadt – Schloss – Kurpfalz“ wird es am 25. und 26. September um den neuen Schlossbau, die Situation in Mannheim zu Beginn des 18. Jahrhunderts, die verlorene Ausstattung und das Projekt der virtuellen Rekonstruktion gehen. Die Tagung findet in Kooperation mit dem Fachbereich Architektur der Technischen Universität Darmstadt statt.

Projekt virtuelle Rekonstruktion
Die „Virtuelle Rekonstruktion von Kulturliegenschaften“ ist ein Leuchtturmprojekt innerhalb der Digitalisierungsstrategie des Landes Baden-Württemberg und eines der zentralen Projekte der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Schloss Mannheim steht dabei im Zentrum. Umfangreiche Recherchen in historischen Quellen sind nötig, damit man die ursprüngliche Ausstattung der Prunkräume wieder erleben kann. Das Projekt zielt auf die virtuelle Rekonstruktion von verlorenen Bauten oder Innenräumen zerstörter Monumente und wird mit neuester Technik den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit geben, virtuell auf Zeitreise zu gehen. Für das Barockschloss Mannheim wird einer der einst wichtigsten Räume rekonstruiert: das Paradeschlafzimmer des Kurfürsten Carl Philipp mit seiner einzigartigen Stuckdecke.

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