12.6.20

Neues Schloss Meersburg

12. Juni 1740: Todestag des Fürstbischofs Johann Franz Schenk von Stauffenberg

(ssg) Am 12. Juni 1740, also vor 260 Jahren, starb Johann Franz Schenk von Stauffenberg, Fürstbischof von Konstanz und Augsburg. Für das Neue Schloss Meersburg war er eine ganz entscheidende Person: Der Neubau der barocken Schlossanlage geht auf seine Initiative zurück. Die angespannte finanzielle Situation verhinderte allerdings, dass er die prächtige neue Residenz hoch über dem Bodensee fertiggestellt erleben konnte.

Johann Franz Schenk von Stauffenberg, 1739, im Alter von 81 Jahren. Foto: Joachim Freist, LMZ /SSGNeues Schloss Meersburg, Fassade zum SchlossplatzLinks: Johann Franz Schenk von Stauffenberg, 1739, im Alter von 81 Jahren. Foto: Joachim Freist, LMZ /SSG

Unten: Neues Schloss Meersburg, Fassade zum Schlossplatz

Bischof von Konstanz und Augsburg
Der 12. Juni 1740 ist der Todestag von Johann Franz Schenk von Stauffenberg, Fürstbischof von Konstanz und Augsburg. Der Kirchenfürst war ein umtriebiger Bauherr. Meersburg und die Bodenseeregion verdanken ihm ein Wahrzeichen, das seinesgleichen sucht: das Neue Schloss Meersburg. Der vierte Sohn aus einer alten Adelsfamilie war er für eine geistliche Karriere vorgesehen. 1694, mit 36 Jahren, wurde er Stellvertreter des Konstanzer Bischofs, zehn Jahre später trat er an dessen Stelle. Im selben Jahr 1704 kam das Stellvertreteramt des Augsburger Bischofs hinzu. Hier übernahm er die Nachfolger allerdings erst 1737. Für wenige Jahre bis zu seinem Tod 1740 war er damit zugleich Bischof von Konstanz und Augsburg. Die Familie des Johann Franz, die „Schenken von Stauffenberg“, sollte im 20. Jahrhundert eine bedeutende Rolle in der deutschen Geschichte spielen: Der Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg ging aus ihr hervor.

Hochverschuldeter Bauherr
Beim Amtsantritt des neuen Konstanzer Bischofs war das Hochstift Konstanz hochverschuldet. Dennoch setzte sich Johann Franz Schenk von Stauffenberg für eine angemessene Ausstattung der Pfarrkirchen ein. Trotz der immensen Kosten scheute er auch nicht vor Neubauten zurück: 1710 beauftragte der Fürstbischof daher den Architekten Christoph Gessinger mit dem Bau einer neuen Residenz in Meersburg. Seit der Reformation residierten die Konstanzer Bischöfe in der mittelalterlichen Meersburger Burg. 1712 wurde der Rohbau für das barocke Neubauprojekt fertiggestellt – und für die nächsten Jahre als Kanzlei genutzt.

Das Neue Schloss wird Residenz
Am 12. Juni 1740 starb Johann Franz Schenk von Stauffenberg in Messkirch. Sein Nachfolger, Damian Hugo von Schönborn, trieb den Ausbau des Neuen Schlosses wieder voran und zog bedeutende Künstler hinzu. Nach den Plänen des berühmten Baumeisters Balthasar Neumann erhielt das Neue Schloss ein beeindruckendes Treppenhaus. Der Freskenmaler Gottfried Bernhard Göz und der Stuckateur Joseph Anton Feuchtmayer verzierten die 1743 fertiggestellte Schlosskapelle. Schönborns Nachfolger Franz Conrad von Rodt war es schließlich, der das Neue Schloss bis 1762 vollendete.

Neues Schloss Meersburg
Geöffnet täglich 9.30 bis 18 Uhr
Freier Rundgang im Treppenhaus und Schlossmuseum, Terrasse geöffnet

Schlossplatz 12, 88709 Meersburg, Tel +49(0)75 32.80 79 41 0, info@neues-schloss-meersburg.de

 

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