2.10.20

Schloss Moritzburg (Sachsen)

„350 Jahre Mythos August der Starke – Geschichte. Macht. Ihr.“

(sls) Was ist er nicht alles für die Sachsen gewesen: Landesvater, Baulöwe, Kunstmäzen, Ladykiller, Salonlöwe, Hufeisenverbieger, Polenkönig  –  August der Starke, ehemaliger sächsischer Kurfürst hat mittlerweile fast schon Supermannqualitäten. Doch vieles davon ist nur ein Mythos.

Angeblich von August dem Starken mit eigener Hand zusammengerollter SilbertellerInstallation: Die Mätressen Augusts des Starken. Die Höhe der Podeste symbolisiert die Zeitdauer.Lackmöbel im chinesischen Stil in Schloss MoritzburgVon oben nach unten:

Angeblich von August dem Starken mit eigener Hand zusammengerollter Silberteller

Installation: Die Mätressen Augusts des Starken. Die Höhe der Podeste symbolisiert die Zeitdauer.

Lackmöbel im chinesischen Stil in Schloss Moritzburg.

Zum 350. Geburtstag von August dem Starken im Jahr 2020 spendiert Schlösserland Sachsen eine Sonderausstellung. Nicht der historische August soll Thema sein, sondern der verklärte, der glorifizierte, der übertriebene August der Starke steht hier zur Debatte. Was haben die Menschen in den vergangenen 280 Jahren aus ihm gemacht? Wofür stand und steht der ehemalige sächsische Kurfürst? Kurz: was gehört zum Mythos August? Erleben Sie die Sonderausstellung zu Augusts 350. Geburtstag im prächtigen Schloss Moritzburg.

August: ein Mythos schon zu Lebzeiten
Schon zu Lebzeiten hat Friedrich August an seinem eigenen Mythos kräftig mitgearbeitet. So hat er sich beispielsweise als Herkules inszeniert, einer starken und beinahe unbezwingbaren Heldenfigur aus der griechischen Mythologie. August der Starke bezog diese Attribute auf sich und demonstrierte diesen Mythos, indem er ein vorgeblich von ihm zerbrochenes Hufeisen der Kunstkammer übergab.

Damit nicht genug. Er imitierte die Pose eines römischen Kaisers und ließ sich so als „Goldener Reiter“ darstellen, gab sich als türkischer Sultan und konnte bei Festen und Aufzügen in Gestalt verschiedener griechischer Götter auftreten.

Frauenheld und Kulturschaffender?
Die Menschen - allen voran natürlich die Sachsen - haben ihn auch in den Jahrhunderten nach seinem Tod weiter mystifiziert und glorifiziert. Als August der Starke wurde er seit dem frühen 19. Jahrhundert betitelt, der angeblich als Kind mit Löwenmilch gesäugt worden sei. Ein Liebesabenteurer und Frauenheld sei er gewesen, dem man mindestens 365 Kinder nachsagt, Begründer eines sagenhaften Kulturschatzes im sächsischen Dresden und nicht zuletzt Volksheld sei er gewesen.

Doch bei all den Zuschreibungen und Interpretationen gilt: „Geschichte. Macht. Ihr.“ – Nachfolgende Generationen schufen sich ihr eigenes Bild von August dem Starken. In 12 Stationen illustriert die Ausstellung mit unterhaltsamen und manchmal auch unerwarteten Exponaten und Methoden die Geschichte von 350 Jahren Mythos August der Starke.

„Geschichte. Macht. Ihr. – 350 Jahre Mythos August der Starke“
Sonderausstellung bis 20. November 2020
www.schloss-moritzburg.de

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