29.1.20

Schlossgarten Schwetzingen

Baumpflege im Zeichen des Klimawandels: Arbeiten im Schlossgarten im Winter

(ssg) Sorgfältig überwacht: Die Bäume im Schlossgarten Schwetzingen werden regelmäßig kontrolliert. Jetzt stehen Baumpflegearbeiten an – und auch Fällungen. Der Klimawandel ist für viele Bäume so bedrängend, dass dieser Pflegeaufwand steigt. Da der Schlossgarten ein Landschaftsschutzgebiet mit ausgewiesenen besonderen Schutzzonen ist, haben die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg alle Maßnahmen mit der zuständigen Naturschutzbehörde abgestimmt. Spezialfirmen werden jetzt bis Ende Februar die notwendigen Arbeiten am Baumbestand des Schlossgartens durchführen.

Trockenheitsschaden im BaumbestandTrockenheitsschaden im Baumbestand

Klimawandel erhöht Pflegeaufwand
„Der Klimawandel bedeutet für uns verstärkte Pflegeanstrengungen“, erklärt Prof. Dr. Hartmut Troll, der Leiter des Bereichs Historische Gärten bei den Staatlichen Schlössern und Gärten. Spätestens seit dem letzten Sommer ist das Thema der Schädigung in den Schlossgärten durch zunehmende Hitze und Trockenheit in allen Medien präsent. Die Fachleute der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, die den Schlossgarten Schwetzingen betreuen, haben hier Wesentliches zur Erkenntnis der Situation beigetragen. Ganz deutlich ist dabei geworden, dass künftig der Aufwand, der für die Sicherung und Erhaltung des historischen Baumbestandes in den großen Gärten wie in Schwetzingen betrieben werden muss, beträchtlich zunehmen wird.

Pflegemassnahmen in allen Bereichen des Gartens
„Wir haben nach unseren Untersuchungen die Maßnahmen, die aufgrund der Schädigungen am Baumbestand notwendig waren, getrennt nach Baumpflegearbeiten und Baumfällarbeiten ausgeschrieben und vergeben“, erklärt Prof. Dr. Hartmut Troll. Gearbeitet wird in allen Bereichen: in den Bosketten und im Arboretum, der kurfürstlichen Baumsammlung, und ebenso im Bereich des englischen Landschaftsgartens. Dabei müssen einzelne Bäume auch gefällt werden. Der Abschluss der Arbeiten ist, in Übereinstimmung mit der Naturschutzfrist, für Ende Februar vorgesehen.

Der Garten als Landschaftsschutzgebiet
Der gesamte Schlossgarten ist als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. In Teilbereichen ist er sogar FFH-Gebiet, also ein Gebiet, für das europaweit festgelegt ist, dass hier bedrohte oder sehr seltene, natürliche Lebensräume und wildlebende Arten in einem „günstigen Erhaltungszustand" zu bewahren sind. Daher haben die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg für alle Arbeiten die naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung bei der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes des Rhein-Neckar-Kreises eingeholt.

Alle Massnahmen mit Naturschutz abgestimmt
Gefällt werden nun zehn geschädigte Bäume, vor allem Jungbäume. Bei 27 Bäumen ist vor der Fällung zu prüfen, ob ein Erhalt bzw. Teilerhalt im Rahmen der Einhaltung verkehrssicherheitlicher Belange möglich ist. 30 geschädigte Bäume müssen erhalten werden, weil für sie artenschutzrelevante Biotop- und Habitatstrukturen festgestellt wurden. Alle Maßnahmen an diesen Bäumen, die für die Verkehrssicherheit – also den sicheren Spaziergang der Gäste im Schlossgarten – ausgeführt werden müssen, werden durch einen Artenschutzsachverständigen begleitet und mit ihm abgestimmt.

Schlossgarten Schwetzingen
Täglich von 9 - 17 Uhr geöffnet (Winterperiode, bis 28. März)

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