8.6.20

Schloss Schwetzingen

8. Juni 1716: Todestag von Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz

(ssg) Am 8. Juni 1716, heute vor 304 Jahren, starb Johann Wilhelm von der Pfalz, der Schloss Schwetzingen als seine Sommerresidenz wiederaufbauen und zu einer repräsentativen Dreiflügelanlage erweitern ließ. Nach dem Ende des Pfälzischen Erbfolgekriegs hatte der Kurfürst die Rückgabe der von den Franzosen besetzten pfälzischen Gebiete erreicht. Die Bedingung dafür war, dass er die Katholisierung der Kurpfalz nicht rückgängig machte.

Reiterstatue des Kurfürsten Johann Wilhelm vor dem Rathaus in Düsseldorf. Gabriel Grupello, Anfang 18. Jh.Bronzepyramide von Gabriel Grupello, um 1710 "Fama verkündet den Ruhm des Kurfürsten". Mannheim, ParadeplatzSchloss Schwetzingen: Stadtseite mit Altbau und EhrenhofflügelnReiterstatue des Kurfürsten Johann Wilhelm vor dem Rathaus in Düsseldorf. Gabriel Grupello, Anfang 18. Jh.

Bronzepyramide von Gabriel Grupello, um 1710 "Fama verkündet den Ruhm des Kurfürsten". Mannheim, Paradeplatz

Schloss Schwetzingen: Stadtseite mit Altbau und Ehrenhofflügeln

Ein junger Landesherr
Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg wurde am 19. April 1658 als erster Sohn des Kurfürsten Philipp Wilhelm von der Pfalz und Elisabeth Amalia von Hessen-Darmstadt geboren. Um ihn mit der Halbschwester des amtierenden Kaisers, Leopold I., verheiraten zu können, übergab sein Vater ihm vorzeitig die Herrschaft über Jülich und Berg. Am 25. Oktober 1678 heiratete er in der Wiener Neustadt die Erzherzogin Maria Anna Josepha (1654–1689), Tochter des 1657 gestorbenen römisch-deutschen Kaisers Ferdinand III. Ihr Halbruder war bereits seit 1676 mit Eleonore Magdalene von Pfalz-Neuburg verheiratet und die Verbindung des Hauses Pfalz-Neuburg mit dem Kaiserhaus wurde durch die neue Heirat noch enger geknüpft. Das junge Paar ließ sich in Düsseldorf nieder und der alte Herzog zog sich mit seiner Familie nach Neuburg an der Donau zurück.

Der Kurprinz wird Kurfürst
Im Jahr 1685, nachdem Herzog Philipp Wilhelm die Kurwürde erhalten hatte, führte Johann Wilhelm von der Pfalz den Titel Kurprinz. Nach dem Tod seines Vaters 1690 übernahm er seinen Rang und war nun Kurfürst von der Pfalz, Pfalzgraf von Neuburg und Herzog von Jülich-Berg. Im Frieden von Rijswijk (1697), der den Pfälzischen Erbfolgekrieg beendete, erreichte Johann Wilhelm die Rückgabe der von den Franzosen besetzten pfälzischen Gebiete. Dies erlangte er durch das Zugeständnis, dass die französischen Maßnahmen zur Rekatholisierung der Pfalz nicht rückgängig gemacht werden würden. Johann Wilhelm selbst war tief katholisch, weshalb ihm dieses Zugeständnis nicht schwerfiel. Da Schloss Heidelberg im Krieg zerstört worden war, residierte Johann Wilhelm weiterhin im Düsseldorfer Schloss.

Aufbau einer Sommerresidenz
Schloss Schwetzingen wurde in seiner Geschichte einige Male umgebaut, zerstört und wieder aufgebaut. Gerade einmal 35 Jahre vor dem Pfälzischen Erbfolgekrieg hatte Kurfürst Carl Ludwig das im Dreißigjährigen Krieg zerstörte Schloss für seine Geliebte und zweite Gemahlin Luise von Degenfeld wieder aufbauen und prächtig einrichten lassen. Nach den Zerstörungen während des Pfälzischen Erbfolgekriegs beauftragte Johann Wilhelm 1710 erneut den Wiederaufbau und veranlasste repräsentative Gebäudeerweiterungen. Er plante, das Schloss als Sommerresidenz zu nutzen.

Symmetrie des Barock
Um die Kavaliere, Hofdamen und Bediensteten in seiner Nähe unterzubringen, ließ Johann Wilhelm ab 1710 zwei Flügel an das Schloss anbauen. Das Schloss präsentierte sich nun als kleine barocke Dreiflügelanlage mit einem Ehrenhof. Nach dieser Umgestaltung wurde das Schloss nicht mehr zerstört. Am 8. Juni 1716, mit 58 Jahren, verstarb der Kurfürst kinderlos in Düsseldorf. Sein Bruder Carl Philipp übernahm die Nachfolge, erweiterte in Schwetzingen den Schlossmittelbau auf der Gartenseite und gab ihm auch hier eine symmetrisch barocke Fassade. Er war der Auftraggeber für die Anlage eines barocken Schlossgartens mit geometrisch angelegten Beeten und Springbrunnen sowie einer ersten Orangerie am heutigen Kreisparterre. Sein Nachfolger Carl Theodor schuf letztendlich das heute noch erhaltene, faszinierende Gesamtkunstwerk des Schlossgartens Schwetzingen.

Öffnungszeiten Schlossgarten
Täglich 9 bis 20 Uhr, letzter Einlass 19.00 Uhr. Der Garten schließt um 20 Uhr.

Eintrittspreise für die Zeit der Schließung der Parkbauten
Erwachsene 5,00 €
Ermäßigte 2,50 €
Familien 12,50 €

Eingang Zähringer Tor Mo - Fr nur Aufsicht für Einlass mit Jahreskarte, keine Kasse, Sa, So & Feiertag Kasse geöffnet
Eingang Dreibrückentor Kasse täglich von 9.00 bis 19.00 Uhr
Höchstens 800 Personen gleichzeitig; die Parkbauten bleiben bis auf Weiteres geschlossen

im Detail:  
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