15.4.21

Napoleongrab am Bodensee

Installation im Park von Schloss Arenenberg anlässlich der Sonderausstellung «Napoleons Ende» im Napoleonjahr 2021

(pr2) Vieles deutet darauf hin, dass Königin Hortense auf dem Arenenberg eine Kopie des berühmten Napoleongrabs von St. Helena errichten ließ. Zur diesjährigen Sonderausstellung «1821 Napoleons Ende: St. Helena, Arenenberg und die Geburt einer Legende» wird eine Installation die Grabkopie visualisieren. Bereits jetzt wurde die schmucklose, mit einem großen N beschriftete Grabplatte aus Rorschacher Sandstein gesetzt und in unmittelbarer Nähe eine Trauerweide gepflanzt. Die Sonderausstellung des Napoleonmuseums dauert vom 10. Mai bis 24. Oktober und ist Teil des weltweit begangenen Anneé Napoléon 2021.

"Das Grab eines Tapferen", Lithographie von Delpeche nach 1821. Der Stich zeigt einen französischen Offizier, der mit einem Lorbeerzweig in der Hand zum Grab Napoleons I. geht. Die Lage in der Landschaft zeigt eindeutig das Grab von Sankt Helena: am Fuße eines Hügels, neben einer Quelle, unter einer Trauerweide. Also genau die (auch) auf Arenenberg kopierte Situierung. Bild: NepoloenmuseumNach der Setzung des Napoleongrabs auf dem Arenenberg (v.l.): Daniel Brogle, Betriebsleiter der Arenenberger Gärtnerei, Christina Egli, stv. Direktorin des Napoleonmuseums, Steinmetz Urs Traber, Dominik Gügel, Direktor des Napoleonmuseums und Peter Zadravec, Leiter Servicecenter Arenenberg. Bild: pr2Mit Unterstützung pflanzt Daniel Brogle, Betriebsleiter der Arenenberger Gärtnerei, die Trauerweide für das Napoleongrab. Bild: pr2"Das Grab eines Tapferen", Lithographie von Delpeche nach 1821. Der Stich zeigt einen französischen Offizier, der mit einem Lorbeerzweig in der Hand zum Grab Napoleons I. geht. Die Lage in der Landschaft zeigt eindeutig das Grab von Sankt Helena: am Fuße eines Hügels, neben einer Quelle, unter einer Trauerweide. Also genau die (auch) auf Arenenberg kopierte Situierung. Bild: Nepoloenmuseum

Nach der Setzung des Napoleongrabs auf dem Arenenberg (v.l.): Daniel Brogle, Betriebsleiter der Arenenberger Gärtnerei, Christina Egli, stv. Direktorin des Napoleonmuseums, Steinmetz Urs Traber, Dominik Gügel, Direktor des Napoleonmuseums und Peter Zadravec, Leiter Servicecenter Arenenberg. Bild: pr2

Mit Unterstützung pflanzt Daniel Brogle, Betriebsleiter der Arenenberger Gärtnerei, die Trauerweide für das Napoleongrab. Bild: pr2

Seine letzten Lebensjahre verbrachte Napoleon I. in der Verbannung auf der abgelegenen Insel St. Helena mitten im Südatlantik. Nach seinem Tod 1821 erhielt er dort ein schmuckloses Grab. Zahlreiche Zeichnungen geben eine Vorstellung davon, wie das Grabmal ausgesehen hat: Neben einer Quelle, unter den dichten Zweigen einer Trauerweide liegt ein flacher, schlichter Grabstein. Genau so hatte es Napoleon auch verfügt.

Von nun an entstand ein regelrechter Kult um den «großen Korsen». So wurde sein Grab auf St. Helena zur Pilgerstätte und die auf dem Arenenberg am westlichen Bodensee im Exil lebende Königin Hortense de Beauharnais, Stieftochter und Erbin Napoleons I., machte ihre Schlossanlage ganz bewusst zu einem Gedenkort. In Anlehnung an das Originalgrab ließ sie um 1821/22 zusammen mit dem Napoleon-Vertrauten Gaspard Gourgaud im westlichen Schlosspark eine Trauerweide, genannt „Saule de Sainte-Hélène“, pflanzen. Vieles deutet darauf hin, dass unter der Arenenberger Trauerweide außerdem eine Grabanlage aus Stein existierte. So etwa sprachen die kantonalen Verwalter des Arenenbergs über Generationen vom «Napoleongrab» im Park, ein Foto aus dem Jahr 1860 zeigt den als Trauerweide von St. Helena bezeichneten Baum und im Parkplan von 1835 hat die Weide eine eigene Signatur. Ein Gemälde des Schlosses von Henri Emile Brunner-Lacoste aus dem Jahr 1859 lässt sogar eine helle Grabsteinplatte erahnen.

Dort, wo die Trauerweide stand, wachsen heute Weinreben. Sofern es die Grabplatte (noch) gibt, wird sie in größerer Tiefe verschüttet sein. Der Hang ist nämlich einst für den Weinbau in eine günstigere Ausrichtung zu See und Sonne gebracht und dafür neu modelliert worden. Erst in den nächsten Jahren werden Bodenradar-Untersuchungen zeigen, was in der Erde verborgen liegt.

Weitere Informationen zur Ausstellung unter www.napoleonmuseum.ch

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