28.6.21

Festungsruine Hohentwiel

Der Hohentwiel als digitales Raumerlebnis – so funktioniert die neue App

(ssg) Die neue digitale Anwendung der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg zum Hohentwiel vermittelt Besucherinnen und Besuchern das Burgareal als dreidimensionalen Raum um 1800. Für das Pilotprojekt der landesweiten Rekonstruktion von Kulturliegenschaften wurde das Festungsgelände mithilfe von Drohnen digital vermessen und anhand historischer Pläne, Aufrisse und Berichte im virtuellen Raum rekonstruiert. Die einzelnen Etappen des Projektes sind ebenfalls Bestandteil der App.

Digitales Modell der Festungsanlage auf dem Hohentwiel. Foto app2/SSGScreenshot: Startseite der Hohentwiel-AppScreenshots: Der Fürstenbau von Nordosten Digitales Modell der Festungsanlage auf dem Hohentwiel. Foto app2/SSG

Screenshot: Startseite der Hohentwiel-App

Screenshots: Der Fürstenbau von Nordosten und von Westen

Der zentrale Bestandteil der digitalen Anwendung ist jedoch das digitale Modell der im Jahr 1800 geschleiften Festungsanlage Hohentwiel: Von diesem ausgehend stehen drei verschiedene Tourmodi zur Wahl, mit der Gäste die Festungsruine auf drei verschiedene Arten erkunden können: aus der Vogelperspektive, in der Draufsicht und im „Ego-Modus“.

Im Ego-Modus erleben Besucherinnen und Besucher über den Bildschirm ihres mobilen Endgerätes das rekonstruierte Gelände in seiner Gesamtheit als begehbares Modell in Echtzeit – aufgenommen aus der Perspektive einer rund 1,80 Meter großen Person. Das Mobilgerät präsentiert Anwenderinnen und Anwendern das gesamte Gelände – eine Fläche von 400 mal 400 Metern – wie bei einem Videospiel. Anders als bei Augmented-Reality-Anwendungen entfällt ein Anvisieren bestimmter Punkte im Gelände oder die Nähe zu einem „Beacon“, einer digitalen Signalstation, als Zwischenschritt. Den „Videospiel-Effekt“ unterstützen interative 3D-Modelle von Gebäuden, die nicht mehr vorhanden sind und ebenfalls rekonstruiert wurden.

Interaktives Raumerlebnis

So lassen sich die Räderwerke der früheren Mühlenbauten virtuell bewegen. Der Lauf der Räder wird dabei – unmittelbar für Gäste hörbar – von realen Mühlengeräusche begleitet. Das Modell zum Rondell Augusta, der Rundbastion, gewährt einen Einblick in das Innere der mächtigen Anlage: Gäste erfahren mehr über die Bauweise der Festungsanlage, die jahrhundertelang als uneinnehmbar galt. Im „Lexikon-Teil“ der 3D-App finden Interessierte weiterführende Informationen: historische Bilder und Fakten zu den Gebäuden und ihrer Geschichte sowie zu bedeutenden Personen und zum Burgleben. Aber auch die Flora und Fauna auf dem weitläufigen Burggelände werden vorgestellt: Der Berg ist ein Landschaftsschutzgebiet mit seltenen Tieren und Pflanzen.

Screenshots: Der Fürstenbau von Westen

Den Hohentwiel analog und digital erleben

Mit neun Hektar Fläche ist der Hohentwiel eine der größten Festungsruinen Deutschlands – er bietet die schönste Aussicht des Landes. Das Plateau des absolut freistehenden Solitärs bietet aus fast 700 Metern Höhe an klaren Tagen ein atemberaubendes Panorama. Von den historischen Mauern reicht der Blick weit über das flache westliche Bodenseeufer und die sanften Hügel des schweizerischen Thurgaus bis zu den schneebedeckten Alpen. Die teils spektakulären Aussichtspunkte vom Singener Hausberg und historische Ansichten der Festung von Künstlern aus vergangenen Jahrhunderten sind ebenfalls in der 3D-App abrufbar.

Der Aufstieg dauert circa 25 Minuten – unterwegs steht Besucherinnen und Besucher im Prolog der „Monumente 3D“-App die facettenreiche Geschichte des Hohentwiel als Audiotour zur Verfügung: Diese reicht bis in die Zeit, als hier im Hegau die Erde noch vulkanisch aktiv war. Schon lange vor dem Jahr 1000 nutzten die Menschen den steilen Berg als Standort für eine sichere Burg. Im Mittelalter befand sich an dieser strategisch günstigen Stelle ein Kloster. Später diente der Ort als Sitz der schwäbischen Herzöge, als Burg der Zähringer, als württembergische Landesfestung – auch um missliebige und kritische Köpfe einzukerkern. Mit der innovativen Monumente-App können Besucherinnen und Besucher auf eigene Faust – und im eigenen Tempo – den Berg und die Festungsanlage erkunden.

App „Monumente 3D“ - Festung Hohentwiel
Als Download in den bekannten App-Stores verfügbar.

Festungsruine

Bis 15. September: Mo‒So, Feiertag 9:00‒19:30 Uhr, letzter Einlass 18.30 Uhr

Kasse, Shop und Weinverkauf im Infozentrum

Bis 15. September: Mo‒So, Feiertag 9:00‒18:30 Uhr

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