21.6.21

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen

Saisonstart in der kurfürstlichen Sommerresidenz mit vielen Angeboten

(ssg) Lange Schließungszeiten aufgrund der Corona-Pandemie und während der Öffnung ein stark eingeschränkter Betrieb: Das kennzeichnete das vergangene Jahr bis weit in dieses Jahr hinein. Mit einer Besucherzahl, die in normalen Jahren bei über 800.000 liegt – 2019 waren es 801.239 Gäste –, ist der Schlossgarten Schwetzingen das am zweihäufigsten besuchte Monument der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg nach dem Schloss Heidelberg. 2020 brach die Zahl der Gäste um 57,7% ein: 338.575 Menschen kamen in den Schlossgarten – unter den Bedingungen der Pandemie-Beschränkungen allerdings ein respektables Ergebnis. „Die Strahlkraft im Rhein-Neckar-Raum und weit darüber hinaus, die der Schlossgarten Schwetzingen als ganz außergewöhnliches Kulturdenkmal hat, zeigt sich auch in Ausnahmezeiten“, bilanziert Michael Hörrmann, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, die Situation der einstigen kurfürstlichen Sommerresidenz nach den Schließungen der vergangenen 15 Monate.

SSG-Geschäftsführer Michael Hörrmann und Sandra Moritz, die Leiterin der Schlossverwaltung im SeepferdgartenSchlossgarten Schwetzingen: Blumenbordüre im ZirkelparterreSchlossgarten Schwetzingen: In den BoskettenSchlossgarten Schwetzingen: Seepferdbrunnen (Gabriel Grupello, Anf. 18. Jh.)SSG-Geschäftsführer Michael Hörrmann und Sandra Moritz, die Leiterin der Schlossverwaltung im Seepferdgarten

Schlossgarten Schwetzingen:

Blumenbordüre im Zirkelparterre

In den Bosketten

Seepferdbrunnen (Gabriel Grupello, Anf. 18. Jh.)

Alle Aufnahmen: kulturer.be

Open air im zweiten Halbjahr

„Veranstaltungen im Schlossgarten werden endlich wieder stattfinden können – natürlich immer entsprechend der jeweils geltenden Corona-Verordnung“, freut sich Sandra Moritz, die Leiterin der Schlossverwaltung. Das Besuchsangebot umfasst Open Air, Konzerte, Feste, Märkte und Ausstellungen. Bereits am 19. Juni konnte die Ausstellung „Vogelbad“ des Bildhauers Matthias Garff in der Orangerie eröffnet werden. Sie läuft bis zum 25. Juli und thematisiert durch Vogelplastiken, geschaffen aus Abfallmaterial, unsere Wegwerfgesellschaft. Das Theater am Puls ist mit mehreren Vorstellungen vom 2. Juli bis zum 29. August im Seepferdgarten zu Gast. Die Ausstellungen des Schwetzinger und Leonberger Kunstvereins in der Orangerie bereichern im Juli und August das Programm; auch die gARTen-Ausstellung der Künstlerinitiative Schwetzingen ist zu sehen (September). Am 4. und 5. September zeigt der „Concours d’Elegance“ wieder den Glanz schöner Oldtimer. Vom 17. bis 19.09. findet die beliebte Whisky-Spring-Messe statt. Der Novemberkalender sieht die Designmesse „Handmade Love“ im Südzirkel vor (6.-7.11.). Traditioneller Abschluss des Jahres ist 2021 wieder der Kurfürstliche Weihnachtsmarkt (25.11.-19.12).

Der Garten als Ort der Musik

Ein besonderes Highlight sind die Sommerkonzerte in der Schlossgastronomie „Theodors“: Vom 22. Juli bis zum 13. August werden bei zehn Konzerten unter anderem Markus Zimmerman, Amokoma und Thomas Siffling zu hören sein. Auch der Herbst steht im Zeichen der Musik: Vom Mozartfest (24.09. bis 10.10.) über die Schwetzinger Festspiele (15.10. bis 31.1.0) und die Schwetzinger Jazztage (22.10.) bis zu einem Familienkonzert im Advent (27.11.) reicht der Bogen.

Buntes Ferienprogramm

Für Kinder und Jugendliche hat das Team von Schloss Schwetzingen wieder ein besonderes Sommerferienprogramm im Angebot. Dabei können Kinder jeden Alters Detektiv sein, mit der Imkerin die Geheimnisse der Bienen entdecken und an einer Rätselrallye teilnehmen. Ein besonderer Spaß ist die spielerische Entdeckung des Schlossgartens, bei der Seeungeheuer, Labyrinthe und Grotten im Mittelpunkt stehen.

Neu im Veranstaltungskalender: die Weihnachtswunderwelt

Ein außergewöhnliches Ereignis erwartet die Gäste an 38 Veranstaltungstagen, vom 19.11. bis 08.01.2022: die „Weihnachtswunderwelt“, bei der man in 1.000 Lichter eintauchen kann. Die außergewöhnliche Illumination im Schlossgarten ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern, die glanzvolle ehemalige Sommerresidenz der Kurfürsten auf eine ganz neue Weise zu erleben. „Das Event der Bucardo Kunst- und Kulturproduktionen GmbH wird die Bekanntheit dieses Kulturdenkmals von europäischen Rang weiter steigern. Zugleich passt das Konzept hervorragend zum Schlossgarten Schwetzingen. Es ist nicht nur auf eine intensive Begegnung mit dem Garten und der temporären Lichtkunst angelegt, sondern folgt auch einem sorgsamen Nutzungskonzept, das der empfindlichen Gartenanlage angepasst ist“, freut sich Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten, auf das neue Event.

Ein Kombiticket von Mitte Juli bis Mitte September

Ein besonderes Angebot hält die Schlossverwaltung Schwetzingen in Zusammenarbeit mit der Schlossverwaltung Mannheim für Familien in den Sommerferien bereit: Vom 15. Juli bis zum 15. September können die beiden kurfürstlichen Residenzen mit einem Kombiticket erkundet werden: In Schwetzingen enthält es den Eintritt in den Schlossgarten, in Mannheim den freien Rundgang im Schloss inklusive Audioguide. „Mit diesem Angebot wollen wir unsere Gäste einladen, die Radroute zwischen den beiden kurfürstlichen Schlössern, also den Weg von Sommerresidenz zu Winterresidenz und umgekehrt, kennenzulernen“, erläutert Sandra Moritz. Das Kombiticket kostet 33,50 Euro für Familien, 13,50 Euro für Erwachsene und 6,50 Euro ermäßigt und kann an unterschiedlichen Tagen eingelöst werden. Zusätzlich erhält jeder Gast noch eine kleine Überraschung an der jeweiligen Schlosskasse.

Programm im Themenjahr 2021

Bei den Staatlichen Schlössern und Gärten hat das Themenjahr 2021 begonnen: „Exotik. Faszination und Fantasie“ lautet das Jahresmotto – und in Schwetzingen werden dazu neu konzipierte Sonderführungen stattfinden, die die vielfältigen Einflüsse aus fernen Ländern thematisieren: etwa die Führung „Mon ami Voltaire. Eine Freundschaft zwischen Aufklärung und Exotik am 11. Juli oder „Der Süden im Norden. Exotische Gewächse im fürstlichen Garten“ am 18. Juli und 24. Oktober. Weitere Führungen zum Themenjahr finden am 15. August und am 17. Oktober statt: „Die Entführung in den Serail. Die Gartenmoschee und die Türkenmode des 18. Jahrhunderts“ und „Kostbarkeiten ferner Länder. Der kurfürstliche Schlossgarten und das Exotische“ lauten die Themen. „Eine exotische Serenade“ erleben die Gäste am 15. Juli an der Gartenmoschee. Die bekannte Heidelberger Malerin Eva Clemens inspiriert das Talent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem kreativen Workshop am 31. Juli und 18. September im Umgang mit Bleistift und Farben. Das Leitmotiv ist der mythische „Ginkgo“.

Klimawandel im Schlossgarten

Für den Weg in die Zukunft des Schlossgartens setzen die Staatlichen Schlösser und Gärten auf eine alte Tradition: Sie beleben die Baumschule wieder, die es immer auf einer großen Fläche am Rande des Schlossgartens, westlich vom „Schwarzen Meerle“, gab. Hier werden Bäume gezogen werden, die dem Klimawandel gewachsen sind: Im April wurden die ersten 650 Jungpflanzen gesetzt. Zugleich ist das Areal eine Versuchsfläche, auf der getestet wird, welche Methoden der Kultivierung für den Standort in Schwetzingen je nach Baumart am besten geeignet ist. Zurzeit kümmern sich eine Arboristikerin und ein externer Baumschulspezialist um das bepflanzte Areal. Geplant ist auch die Einstellung eines Baumschulgärtners. Für die Einrichtung und Betreuung des Projekts stellt das Land mit einem Sonderprogramm für die Klimafolgenanpassung im Schlossgarten über zwei Jahre hinweg jeweils 150.000 Euro zur Verfügung.

Sanierung der Parterrebeete

Ein weiteres großes Projekt der Schwetzinger Gärtner ist die Sanierung der Blumenrabatten im Parterre. Seit Jahren gibt es dort Probleme mit Bodenmüdigkeit und verschiedenen Schadpilzen, etwa mit dem „Tulpenfeuer“. In einem ersten Schritt wird eine Gründüngungs-Saat zur Bodensanierung eingebracht. Ab Anfang September werden dafür die Beete gerodet und angesät, damit die Ansaat noch aufgehen kann, bevor die Temperaturen zu kühl werden. Die Gäste des Schlossgartens werden dann keinen Winter- und Frühjahrsflor bewundern können – dafür werden im nächsten Jahr die Pflanzenpracht umso glänzender blühen.

Sonderführungen zum Thema Nachhaltigkeit

Eines der wichtigen Themen der Staatlichen Schlösser und Gärten, die Nachhaltigkeit, wird im Rahmen von Sonderführungen aufgegriffen – etwa bei dem Rundgang „Des Kurfürsten ökologischer Fußabdruck. Luxus früher und heute?“ In dieser Führung erfahren die Gäste Historisches und Aktuelles über die Wasserkraft, ohne die die Wasserspiele, aber auch Badevergnügen, kaum möglich gewesen wären. Exotische Früchte und Pflanzen – Zeichen und Genuss kurfürstlichen Lebensstils – wären ohne die Kraft der Sonne und die Nutzung der Orangerie kaum verfügbar gewesen. Gekühlte Speisen? Der Eiskeller hat auf natürliche Weise eine Bevorratung ermöglicht. Alle Informationen zu dieser und weiteren Führungen zum Thema Nachhaltigkeit sind auf der Webseite www.schloss-schwetzingen.de erhältlich.

Schloss Schwetzingen
Zur Zeit noch geschlossen.

Schlossgarten
28. April bis 30. Oktober
Mo - So, Feiertag         09:00 - 21:00 Uhr (letzter Einlass 19.30 Uhr

7,00 €, Ermäßigte 3,50 €, Familien 17,50 €, Gruppen (ab 20 Personen) pro Person   6,30 €

Schlossgarten mit Führung

10,00 €, Ermäßigte 5,00 €, Familien 25,00 €, Gruppen (ab 20 Personen) pauschal zzgl. Garteneintritt 90,00 €

im Detail:  
siehe auch:  

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