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28.2.24

Kulturhistorisches Museum Magdeburg

"Alwines Puppen" zeigt einzigartige Sammlung von Mode- und Trachtenpuppen
 

Modellpuppen in Trachten der Schweizer Kantone, aus der Sammlung von Alwine Arnold um 1900, Kulturhistorisches Museum Magdeburg, Foto: Kulturhistorisches Museum Magdeburg, Charlen ChristophKostümpuppe im Mode des Rokoko, aus der Sammlung von Alwine Arnold um 1900, Kulturhistorisches Museum Magdeburg, Foto: Kulturhistorisches Museum Magdeburg, Charlen ChristophModellpuppe in Tracht aus Siebenbürgen, aus der Sammlung von Alwine Arnold um 1900, Detail, Kulturhistorisches Museum Magdeburg, Foto: Kulturhistorisches Museum Magdeburg, Charlen ChristophModellpuppen aus der Sammlung von Alwine Arnold um 1900, Kulturhistorisches Museum Magdeburg

Modellpuppen in Trachten der Schweizer Kantone

Kostümpuppe im Mode des Rokoko

Modellpuppe in Tracht aus Siebenbürgen

Alle Fotos: Kulturhistorisches Museum Magdeburg, Charlen Christoph

(kmm) In einer neuen Sonderausstellung gibt das Kulturhistorische Museum Magdeburg noch bis zum 20. Mai Einblicke in seine vielfältige und einzigartige Sammlung von Mode- und Trachtenpuppen. Unter dem Titel „Alwines Puppen. Kostümgeschichte en miniature“ wird ein Großteil der umfangreichen Sammlung präsentiert, die von Alwine Arnold Zeit ihres Lebens zusammengetragen wurde und die sie dem Museum 1906 anlässlich seiner Eröffnung übergab. Der Detail- und Facettenreichtum der Puppen vermittelt einen Eindruck davon, wie zur Zeit ihrer Entstehung auf Trachten, Tradition und Mode geblickt wurde.

Alwine Arnold (1848-1907) war die älteste Tochter des erfolgreichen Gründers und Fabrikanten Christian Budenberg. Neben ihrem ausgeprägten karitativen Engagement war sie auch als Sammlerin sehr aktiv. Dabei konzentrierte sie sich besonders auf Handschriften berühmter Persönlichkeiten sowie Kostüm- und Trachtenpuppen samt Trachten in Originalgröße. Während die Handschriften durch einen Brand 1945 verloren gingen, ist die Sammlung der Puppen nahezu vollständig erhalten. Sie umfasst lebensnahe Nachbildungen von Modeerscheinungen und Trachten aus verschiedenen Zeiten und Regionen. Die Puppen und ihre Kostümierung bestechen dabei durch die beeindruckende individuelle Gestaltung ihrer Gesichter und die Detailtreue ihrer Kleidung, die auch Schuhe, Unterröcke, Hüte und Accessoires beinhaltet.

Zu dieser Sonderausstellung erklärte Dr. Gabriele Köster, Direktorin der Magdeburger Museen: „Puppen gelten allgemein als Spielzeug für Kinder. Die Objekte, die wir in unserer neuen Sonderausstellung präsentieren, sollten einen ganz anderen Zweck erfüllen.

Mit ihnen wollte man Trachten und Traditionen veranschaulichen und konservieren. Die Schenkung einer systematisch aufgebauten Sammlung mit mehr als 100 Objekten ist ein frühes Beispiel bürgerlicher Partizipation an der Museumsarbeit. Sie ermöglicht uns heute diese besondere Ausstellung. Durch die Objekte erhalten wir einen lebendigen Eindruck von den Interessen und Sichtweisen des Bürgertums der damaligen Zeit.“ Sabine Ullrich, Kuratorin der Sonderausstellung, ergänzte: „Alwine Arnold entstammte einer wohlhabenden Familie, die bis heute in Magdeburg ihre Spuren hinterlässt. Dieser finanzielle Hintergrund Kostümpuppe in der Mode des Rokoko, aus der Sammlung von Alwine Arnold um 1900, Kulturhistorisches Museum Magdeburg Foto: Kulturhistorisches Museum Magdeburg, Charlen Christoph war für ihre Sammelleidenschaften sicherlich ein entscheidender Vorteil, als weiblich Sammlerin war sie zu ihrer Zeit dennoch eine Ausnahme. Vielleicht erklärt sich auch daraus, dass wir heute eine außergewöhnlich vielfältige Ausstellung präsentieren können, die in der Anzahl und der künstlerischen Qualität der Objekte aus dieser Zeit wohl einzigartig ist.“ Die Sonderausstellung wurde von der Landeshauptstadt Magdeburg und der Stiftung Kloster Unser Lieben Frauen gefördert.


Alwines Puppen. Kostümgeschichte en miniature
Kulturhistorisches Museum Magdeburg
1. Dezember 2023 bis 20. Mai 2024
Dienstag bis Freitag 10 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 18 Uhr
5 Euro, ermäßigt 3 Euro, Kinder bis einschließlich 18 Jahre haben freien Eintritt.
Zur Ausstellung ist auch Begleitband mit Fotografien von Charlen Christoph erschienen, der im Museumsshop erworben werden kann.

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Bild links  Pexels, Ksenia Chernaya

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