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21.2.24

Grenzüberschreitender Erfahrungsaustausch zum Bibermanagement in Fort Louis

(rpk) Im Jahr 1995 waren an der Moder bei Fort Louis, Frankreich, mit die ersten Biber im Elsass ausgesetzt worden. Fast 30 Jahre später trafen sich am Freitag, 8. Februar 2024, elsässische und badische Biberexperten im dortigen Rathaus. Mit dem Treffen wurde der grenzüberschreitende Erfahrungsaustausch, der erstmals im Frühjahr 2023 im badischen Biberrevier im Kreis Rastatt stattgefunden hatte, fortgesetzt. Der Kreis der Biberfachleute und der Naturschutzverwaltung wurde bei dem diesjährigen Treffen um Vertreter und Vertreterinnen der Forst- und Wasserwirtschaftsverwaltung erweitert, auch aus Rheinland-Pfalz waren zwei Vertreterinnen des Biberzentrums Mainz angereist.

Bei insgesamt vier Vorträgen am Vormittag konnten sich die rund 40 Teilnehmenden vor allem zum länderspezifischen Bibermanagement sowie zur Entwicklung und zum aktuellen Stand der Besiedlung beidseits des Rheins austauschen. So waren beispielsweise bei Hügelsheim im Winter 2015/2016 wieder Biberspuren entdeckt worden. Vermutlich hatten die Tiere bei der Staustufe Iffezheim den Rhein überquert. Ein Gentest in Frankreich hat nun ergeben, dass es auch eine Wanderung in die Gegenrichtung geben muss. Ein im Elsass untersuchter Biber trug Gene der Donaubiber in sich.

Nach dem Imbiss, der durch die Gemeinde Fort Louis bereitgestellt wurde, führte eine Exkursion die Teilnehmenden an die Moder, unter anderem zu der Stelle, wo vor fast 30 Jahren fünf Biber ausgesetzt worden waren. So konnten die Teilnehmenden vor Ort sehen, dass die Auswilderung erfolgreich  war und dadurch eine vielfältige Landschaft unter dem Einfluss der Biber entstanden ist. Die Teilnehmenden waren sich am Ende der Veranstaltung darüber einig, dass der Biber in der aktuellen Klima- und Biodiversitätskrise ein wichtiger Impulsgeber und Motor für die Renaturierung der Bach- und Flusslandschaften ist.

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Bild links  Pexels, Ksenia Chernaya

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