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Arionbrunnen im Schglossgarten SchwetzingenSchloss und Schlossgarten Schwetzingen - Jahrestage

17. Januar 1721: Geburtstag der Kurfürstin Elisabeth Augusta

Eine Sommerresidenz – das war Schwetzingen für die pfälzischen Kurfürsten des 18. Jahrhunderts. Hierher zog man in der warmen Jahreszeit, mit dem gesamten Hofstaat. Auch Kurfürstin Elisabeth Augusta verbrachte hier glanzvolle Tage in ihrem Appartement im Schloss. Am 17. Januar 1721 wurde sie geboren. Als älteste Enkelin des Kurfürsten Carl Philipp heiratete die aus dem Hause Pfalz-Sulzbach stammende Wittelsbacherin ihren Cousin Carl Theodor.

22. Januar 1898: Im Schwetzinger Schloss wird ein jüdischer Betsaal eingerichtet

Am 22. Januar 1898 bezog die Jüdische Gemeinde in Schwetzingen einen Raum im nördlichen Zirkelbau der ehemaligen kurfürstlichen Sommerresidenz, den sie als Betsaal nutzte. Zunächst war der Umzug als Provisorium gedacht, um die Zeit bis zum Bau einer Synagoge zu überbrücken.

April 1754: 100 Dukaten für die „emsigen Bemühungen und Kösten“ des Hofgärtners

Im April 1754 erhielt Hofgärtner Johann Ludwig Petri von Kurfürst Carl Theodor „einstweilen“100 Dukaten für seine „zu Schwetzingen gehabten und noch täglich habenden emsigen Bemühungen und Kösten“. Petri entwarf das reizvolle Kreisparterre im Schwetzinger Schlossgarten. Eine weltweit einmalige Schöpfung – und das einzige Gartenkunstwerk des großen Gärtners, das erhalten blieb.

2. April 1725: Geburtstag Giacomo Casanovas, des legendären Besuchers in Schwetzingen

Am 2. April 1725 kam in Venedig ein legendärer Abenteurer zur Welt: Giacomo Girolamo Casanova. Der weltgewandte Schriftsteller war auch in Schwetzingen zu Gast. Im Jahr 1767 stattete er der kurfürstlichen Sommerresidenz, einem kulturellen „Hotspot“ dieser Zeit, einen Besuch ab.

19. April 1658 - Ein Kurfürst, der das Schloss prägte: Johann Wilhelm vor 365 Jahren geboren

Am 19. April 1658, wurde der Pfälzische Kurfürst Johann Wilhelm geboren. Er ließ das im Krieg zerstörte Schloss Schwetzingen wiederaufbauen – und gab der Sommerresidenz durch den Anbau der zwei Flügelbauten ihre bis heute bestehende Form.

23. April 1843: Todestag Johann Michael Zeyhers, des Gartengestalters und Botanikers

Der Schlossgarten Schwetzingen gilt europaweit als einmalige Schöpfung der Gartenbaukunst. Maßgeblich an der Ausgestaltung des Landschaftsgartens beteiligt war der badische Gartendirektor Johann Michael Zeyher, der am 23. April 1843 starb. Der Schöpfer des berühmten Arboretums mit Bäumen aus aller Welt war ein kreativer Gartengestalter: Er veränderte den Seepferdgarten zu einer landschaftlichen Anlage und wandelte das große Bassin in einen natürlich geformten Weiher um. Auch den Ehrenhof gestaltete er neu. Seit fünf Jahren präsentiert sich der Schlosshof zur Stadt hin wieder so, wie er 1835 von Zeyher angelegt worden war.

5. Mai 1757: Todestag von Barthélemy Guibal, dem Schöpfer des Arionbrunnens

Am 5. Mai 1757 starb Barthélemy Guibal, ein erfolgreicher Bildhauer im Herzogtum Lothringen. Für die Schlossgärten in Lunéville und La Malgrange schuf er eindrucksvolle Figuren. Heute findet man sie im Schlossgarten Schwetzingen: Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz erwarb die Skulpturen für seine Sommerresidenz – darunter auch den majestätischen Arionbrunnen, zentraler Punkt des Kreisparterres.

8. Mai 1710: Hofbildhauer Peter Anton von Verschaffelt geboren

Zeitgenossen schätzten ihn und Auftraggeber in wichtigen europäischen Kulturzentren ebenfalls: Peter Anton von Verschaffelt, Bildhauer im Dienst des Kurfürsten Carl Theodor von der Pfalz. Von ihm ist in Mannheim, vor allem aber in der Sommerresidenz Schwetzingen eine Vielzahl von Werken erhalten: Seine Skulpturen aus Sandstein, Marmor oder Blei sind im Schlossgarten zu finden. Verschaffelts Geburtstag am 8. Mai vor 310 Jahren ist Anlass für die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, an den berühmten Bildhauer zu erinnern. Er schuf unter anderem die beiden großen wasserspeienden Hirsche, die zum Wahrzeichen des Schlossgartens Schwetzingen geworden sind.

10. Mai: Geburtstag von Johann Peter Hebel, Freund des Hofgärtners Zeyher

Am 10. Mai 1760 wurde Johann Peter Hebel in Basel geboren. Der bedeutende alemannische Mundartdichter war ein enger Freund des badischen Gartendirektors Johann Michael Zeyher, den er in seiner Heimatstadt kennengelernt hatte und den er öfter in Schwetzingen besuchte. 1826 verstarb Hebel im Wohnhaus seines Freundes in der Schwetzinger Schlossanlage

14. Mai 1791: Todestag Franziska Lebruns, der gefeierten Sängerin am kurfürstlichen Hof

Am 14. Mai 1791, mit gerade einmal 35 Jahren, starb Franziska Lebrun, geborene Danzi, in Berlin. Als Tochter eines Mannheimer Hofvioloncellisten hatte sie sich ihren Status als anerkannte Sopranistin und Komponistin unter Kurfürst Carl Theodor hart erarbeitet. Sie debütierte am Schwetzinger Hof und war bald darauf in ganz Europa gefragt.

16. Mai 1901: Großherzoglicher Besuch im Betsaal der jüdischen Gemeinde von Schwetzingen

Die Jüdische Gemeinde in Schwetzingen konnte 1898 einen Raum im nördlichen Zirkelbau der ehemaligen kurfürstlichen Sommerresidenz als ihren Betsaal einrichten. Zunächst nur als Provisorium geplant, blieb der Betsaal bis 1933 im Schloss erhalten. Ein Zeichen der Würdigung setzte Großherzog Friedrich I. von Baden am 16. Mai 1901 mit seinem Besuch des Raumes.

30. Mai 1778: Der große französische Philosoph Voltaire stirbt in Paris

Am 30. Mai 1778 starb Voltaire mit stolzen 83 Jahren in Paris. Der französische Philosoph und Schriftsteller weilte mehrmals am Hof Carl Theodors zu Pfalz in Schwetzingen. Zwischen dem Kurfürsten und dem Aufklärer entstand eine Freundschaft, die sich durch den regen Briefwechsel nachvollziehen lässt.

5 Juni 1811: Stéphanie von Baden bekommt ihre erste Tochter im Schloss Schwetzingen

Am 5. Juni 1811 brachte Stéphanie von Baden im Schloss Schwetzingen ihre erste Tochter zur Welt: Luise, die spätere Ehefrau des Gustav von Wasa, Prinz von Schweden. Fünf Tage nach der Geburt starb Großherzog Karl Friedrich, der Großvater ihres Mannes, und Erbprinz Carl trat die Regierung an: Stéphanie wurde Großherzogin, eine Französin auf dem badischen Thron. Sie entwickelte sich von der ungeliebten Braut aus der Ferne zu einem angesehenen Mitglied des badischen Hauses.

6. Juni 1761: Der Venustransit begeistert den Kurfürsten und seinen Hofastronomen

Ein sehr seltenes Himmelschauspiel konnten der Kurfürst Carl Theodor und sein Hofastronom Christian Mayer am 6. Juni 1761 beobachten – den Venustransit. Im Schlossgarten der Sommerresidenz Schwetzingen sahen die beiden, wie ein schwarzer Punkt über die Sonnenscheibe wanderte. Noch im gleichen Jahr begann man mit dem Bau einer Sternwarte auf dem Dach des Schwetzinger Schlosses.

8. Juni 1716: Todestag des pfälzischen Kurfürsten Johann Wilhelm

Am 8. Juni 1716 starb Johann Wilhelm von der Pfalz, der Schloss Schwetzingen als seine Sommerresidenz wiederaufbauen und zu einer repräsentativen Dreiflügelanlage erweitern ließ. Nach dem Ende des Pfälzischen Erbfolgekriegs hatte der Kurfürst die Rückgabe der von den Franzosen besetzten pfälzischen Gebiete erreicht. Die Bedingung dafür war, dass er die Katholisierung der Kurpfalz nicht rückgängig machte.

15. Juni 1753: Eröffnung des Schlosstheaters

Die kurfürstliche Sommerresidenz in Schwetzingen war ein kultureller „Hotspot“ in Südwestdeutschland. Dazu trug auch das prachtvolle Rokokotheater bei, in dem im 18. Jahrhundert spektakuläre Aufführungen stattfanden. Am 15. Juni 1753 wurde das Schlosstheater, das älteste erhaltene Rangtheater weltweit, mit Ignaz Holzbauers Oper „Il figlio delle selve“ eröffnet.

1. Juli 1680: Der Gartentheoretiker Antoine-Joseph Dezallier d’Argenville wird geboren

Am 1. Juli 1680 wurde Antoine-Joseph Dezallier d’Argenville in Paris geboren. Er war Wissenschaftler, Naturhistoriker und Gartentheoretiker. Sein Hauptwerk über die Gartenbaukunst aus dem Jahr 1709 fand zahlreiche Neuauflagen und Übersetzungen in viele Sprachen, seine Entwürfe reichliche Verwendung in ganz Europa – auch im Garten der kurfürstlichen Sommerresidenz Schwetzingen.

4. Juli 1772: Kleinod im kurfürstlichen Privatgarten – das Badhaus ist vollendet

Am 4. Juli 1772 wurde das Badhaus von Kurfürst Carl Theodor fertiggestellt. Das Gebäude im Schwetzinger Schlossgarten war Rückzugsdomizil, ein privates Paradies des kunstsinnigen Kurfürsten. Das einzigartige Baudenkmal bietet ein originalgetreues Bild fürstlicher Wohnkultur des 18. Jahrhunderts, zu dem es in Deutschland nur wenige Vergleichsbeispiele gibt.

17. Juli 1776: Der erste Blitzableiter in Europa: Hemmers „Fünfstern“ auf dem Schwetzinger Schloss

Seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert sind Schlösser und andere herausragende Bauwerke in der Kurpfalz vor Blitzeinschlägen geschützt: Der „Hemmer‘sche Fünfstern“ sorgt seither für den nötigen Schutz. Der erste dieser Blitzableiter wurde am 17. Juli 1776 auf dem Dach von Schloss Schwetzingen montiert. Auftraggeber war Kurfürst Carl Theodor, Konstrukteur war Johann Jakob Hemmer. Nach vielen verheerenden Bränden – nicht zuletzt dem des Heidelberger Schlosses – veränderte der technikbegeisterte Herrscher mit dieser Maßnahme sein Land und gab ihm mehr Sicherheit.

18. Juli 1763: Kurfürstliche Festakademie mit Wolfgang Amadeus Mozart

Im Juli 1763 hatte der damals siebenjährige Wolfgang Amadeus Mozart auf seiner Tour durch Europa mit seiner Schwester und seinem Vater Schwetzingen erreicht. Am 18. Juli brachte der junge Musiker bei einer „Kurfürstlichen Festakademie“ in der Sommerresidenz des Kurfürsten Carl Theodor den ganzen Hof zum Staunen. Die Reise durch Europa, die dreieinhalb Jahre dauerte, begründete Mozarts Ruf als Wunderkind.

30. Juli 1796: Todestag von Garten- und Oberbaudirektor Nicolas de Pigage

Am 30. Juli 1796 starb Nicolas de Pigage. Der Lothringer Architekt übernahm die Ausgestaltung der Schwetzinger Schlossanlage: Alle Gartenbauten und zahlreiche Skulpturen entstanden unter seiner Regie. Sein erstes Meisterwerk war das Schlosstheater im Nördlichen Zirkel, das 1753 mit Ignaz Holzbauers Oper „Il figlio delle selve“ eröffnet wurde.

11. August 1667: Geburtstag von Anna Maria de‘ Medici, Kurfürstin von der Pfalz

Am 11. August 1667 wurde Anna Maria Luisa de‘ Medici geboren, zweite Ehefrau von Kurfürst Johann Wilhelm und Vertreterin einer italienischen Herrscherdynastie. Am Eingangsportal von Schloss Schwetzingen sind die prächtigen Wappen der beiden Eheleute zu sehen.

17. August 1796: Todestag der Kurfürstin Elisabeth Auguste

Eine Sommerresidenz: Das war Schwetzingen für die pfälzischen Kurfürsten des 18. Jahrhunderts. Hierher zog man in der warmen Jahreszeit, mit dem gesamten Hofstaat. Auch die Kurfürstin Elisabeth Auguste verbrachte hier glanzvolle Tage in ihrem Appartement im Schloss. Am 17. August vor 225 Jahren ist sie gestorben – allerdings weder in der kurpfälzischen Residenz Mannheim noch in ihrer Sommerresidenz Schwetzingen, sondern im kurfürstlichen Schloss in Weinheim, wohin sie sich 1794 wegen der heranrückenden französischen Revolutionstruppen zurückgezogen hatte.

13. September 1750: Geburtstag Friedrich Ludwig von Sckells

Am 13. September 1750 wurde Friedrich Ludwig von Sckell in Weilburg an der Lahn geboren. In Schwetzingen schuf er seine erste Gartenpartie im Stil eines englischen Landschaftsgartens. Mit dem Arborium Theodoricum, einem Baumlehrgarten, wurde er zum Wegbereiter des neuen Gartenstils in Süddeutschland.

3. November 1801: Karl Baedeker, „Vater“ der Reiseführer, wird geboren

Am 3. November 1801 wurde Karl Baedeker, der Begründer der modernen Reiseführerliteratur, geboren. Im Jahr 1827 gründete er seinen Verlag, schon acht Jahre später gelang ihm der Durchbruch. Die „Rheinreise von Straßburg bis Rotterdam“ wurde zum Verkaufsschlager: Denn Baedeker traf genau den Geschmack des Bürgertums, das zu dieser Zeit die Bildungs- und Erholungsreise entdeckte. Seine Beschreibung der Sehenswürdigkeiten der ehemaligen Kurpfalz ist noch 185 Jahre später lesenswert. Der Schlossgarten Schwetzingen, die Residenz in Mannheim und natürlich Schloss Heidelberg erhalten breiten Raum.

10. Dezember 1724: Pfalzgraf Carl Theodor wird geboren

Am 10. Dezember 1724 wurde der spätere Kurfürst Pfalzgraf Carl Theodor geboren. In seiner über 50-jährigen Regierungszeit führte der aufgeklärte Landesherr Kunst und Wissenschaft in der Kurpfalz zu neuen Höhen. Davon profitierte auch die von Carl Theodor hochgeschätzte Sommerresidenz in Schwetzingen. 1771 wurde er durch dynastische Verbindungen auch noch Kurfürst von Bayern. Carl Theodor steht für den Gipfelpunkt der Macht der pfälzischen Kurfürsten und zugleich für den höchsten Glanz der Kunst und Kultur des 18. Jahrhunderts. Schon vier Jahre nach seinem Tod verändert sich alles: Mit Napoleon wird die Kurpfalz badisch.

Schlossgarten Schwetzingen

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